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Tina Blau

(Wien 1845 - 1916 Wien) » Zur Biografie

Tina Blau

Ende des 19. Jahrhunderts erwies es sich für weibliche Künstler als außerordentlich schwer, sich in der Kunstszene zu etablieren, da es ihnen unter anderem nicht gestattet war eine Kunstakademie zu besuchen. Tina Blau war eine österreichische Landschaftsmalerin jüdischer Herkunft, die früh von ihrem Vater in ihrer künstlerischen Leidenschaft tatkräftig unterstützt wurde. Im Alter von 15 Jahren erhielt sie Unterricht von dem Landschaftsmaler August Schäffer und dem Porträtisten Josef Aigner. Angesichts der schwierigen Lage zur Fortsetzung der künstlerischen Ausbildung, ging Tina Blau 1869 nach München, wo sie eine Kunstschule für Frauen besuchte, bei Wilhelm Lindenschmidt (d.J.) lernte und sich mit der Naturauffassung der Schule von Barbizon auseinandersetzte.

Zahlreiche Studienreisen durch Ungarn, Holland und Italien boten Tina Blau Inspiration für Motive und Farbwahl ihrer Werke. Nachdem sie mit Emil Jakob Schindler eine Ateliergemeinschaft in Wien eröffnet hatte, deren Wege sich jedoch bald trennten, bezog Blau 1874 ihr eigenes Atelier im Wiener Prater. 1882 erlangte ihre Kunst den internationalen Durchbruch. Mit ihrem Gemälde „Frühling im Prater“ erhielt sie eine Einladung zum Pariser Salon, wo ihr Bild sogar prämiert wurde.

Im Jahre 1883 heiratete Tina Blau den Schlachtenszenenmaler Heinrich Lang, mit dem sie zurück nach München ging und nun als Lehrerin an einer Malschule des Künstlerinnenvereins unterrichtete. Es folgten internationale Aufträge und Ausstellungen, die es Tina Blau ermöglichten 1889 an der Weltausstellung in Paris und 1892 in Chicago, teilzunehmen. Nach dem Tod ihres Mannes ging Tina Blau zurück nach Wien und gründete dort, zusammen mit anderen Malerinnen wie Rosa Mayreder und Olga Prager, eine Kunstschule für Frauen und Mädchen, an der sie bis 1915 die Klassen Landschaftsmalerei und Stillleben unterrichtete.

Tina Blau hat in ihrer Zeit maßgeblich Weichen für die Frauen in der Kunst gestellt, ihr umfangreiches Œuvre besteht zu einem Großteil aus Landschafts- und Blumenstillleben.
Tina Blau starb am 31.10.1916 nach einem längeren Sanatoriums Aufenthalt in Wien.