Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. November 2023, 17:00 Uhr

1192

Tina Blau

(Wien 1845 - 1916 Wien)

„Zur Frühlingszeit“
vor 1903
Öl auf Leinwand; gerahmt
104 x 144,5 cm
Signiert rechts unten: T. Blau
Rückseitig auf Etikett bezeichnet: N.1 / "Zur Frühlingszeit" / v. / Tina Blau

Provenienz

1903 verkauft im Hamburger Kunstverein;
Sotheby's München, 11.06.1991, Nr. 117;
ehemals Kunstsalon Peter Kovacek, Wien;
Privatbesitz, Österreich

Ausstellung

1903 Wien, Gemälde-Salon Pisko, Tina Blau-Ausstellung, Nr. 1;
1903 München, Kunstverein;
1903 Hamburg, Kunstverein;
1996 Wien, Jüdisches Museum der Stadt Wien, Plein Air;
2004 Wien, Belvedere

Literatur

Tina Blau, Liste der 64 Bilder die ich am (...) an den Münchner Kunstverein sandte, in: Handschriftliche Werkliste ausgestellter und verkaufter Gemälde, unveröffentlichtes Manuskript, 1869-1916, S. 15-16, Kat. Nr. 1;
G. Tobias Natter (Hg.), Plein Air. Die Landschaftsmalerin Tina Blau. 1845-1916, Ausstellungskatalog, Jüdisches Museum der Stadt Wien, Wien 1996, S. 149-150, S. 152 (Abb.);
G. Tobias Natter und Claus Jesina, Tina Blau (1845-1916), Salzburg 1999, S. 39-40, Nr. 72 (Abb.);
Gerbert Frodl und Verena Traeger (Hg.), Stimmungsimpressionismus, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2004, S. 81, Nr. 31 (Abb.);
Markus Fellinger/Claus Jesina, Tina Blau. Online-Werkverzeichnis, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2022, WV-Nr. GE 840

Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Meistbot: € 80.000
Auktion ist beendet.

Tina Blau konnte mit ihrer Kunst schon sehr früh große Erfolge feiern. Ihre Landschaften und Stillleben wurden vom Publikum überaus geschätzt, und souverän konnte sie, in einer von Männern dominierten Kunstwelt, ihren Platz behaupten.

Vorliegendes Gemälde ist ein beeindruckendes Beispiel für ein Werk der Künstlerin, welches wohl kurz nach dessen Entstehung in Deutschland ausgestellt war, und dort auch einen Käufer fand. Auf einer von Tina Blau geführten Verkaufsliste ist nämlich vermerkt, dass „Zur Frühlingszeit“ 1903 um 1.000 Mark im Hamburger Kunstverein verkauft wurde.

Kompositorisch wie auch malerisch ist Tina Blau mit diesem Stillleben ein Bravourstück gelungen. Im großen Format gestaltete sie einen wie zufällig auf einer Tischplatte liegenden Strauß. Dieser besteht aus hellrosa und weißen Pfingstrosen, Zweigen des Goldregens mit seinen gelben, traubenförmigen Blüten, Hortensien, weißen Schneeballblüten, lila Schwertlilien und Kirschzweigen mit zarten rosa Blüten. Die Zusammenstellung des üppigen Bouquets besticht durch die gekonnte Wiedergabe der einzelnen Frühlingsblumen sowie eine harmonische Farbgestaltung, in der helle Pastelltöne dominieren, welche sich reizvoll von einem neutralen Hintergrund abheben. Unmittelbarkeit und Naturnähe zeichnen unser Stillleben aus, und spiegeln das große Können der Künstlerin wider, deren oberste Maxime die Darstellung der Wirklichkeit war. (MS)