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Markus Prachensky

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Markus Prachensky

Der am 21 März 1932 in Innsbruck geborene Markus Prachensky war in Österreich in den späten 50er Jahren wohl jener Künstler, der durch eine informelle Aktion am meisten Aufsehen erregte. 1959 kam es im Theater am Fleischmarkt in Wien zu einer ersten Vorführung der "Peinture liquide", bei der mehrere hundert Liter roter Farbe über eine aufrechte Wand gegossen wurden. In den Jahren vorher, schon bei seinem 1953 begonnenen Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, lernte Prachensky die wichtigen Vertreter des Informel Hollegha, Mikl und Rainer kennen, und auch während eines Aufenthaltes in Paris traf er die wichtigen französischen Vertreter dieser Kunstrichtung. Prachensky hat sich aber immer in einem Punkt von seinen Künstlerkollegen unterschieden: Vor seinem Studium der Malerei hat er ein Studium der Architektur absolviert, das er 1956 mit Erfolg beendete. Seine Bilder waren immer ein wenig von diesem architektonischen Denken beeinflusst, besaßen also nie die spontane expressive Gestik, die die Arbeiten von Mikl oder Hollegha oder Rainer auszeichnen. Die Grundelemente vieler seiner Bilder sind aufrechte Balken und quer darübergelegte Schichtungen in den Farben Rot, Violett, Braun, Grün, Gelb. Diese Balken treten parallel oder schräg gegeneinander geneigt auf. Prachensky reiste sein Leben lang sehr viel und malte zyklische Bildfolgen, die er nach Orten der Entstehung oder der Erinnerung benennt. 1972 kehrt Prachensky endgültig nach Wien zurück und wird dort auch 1983 Professor an der Akademie der bildenden Künste. Seine intensive Reisetätigkeit setzt er jedoch auch von Wien aus fort. Nach mehreren Italienreisen mit großem archäologischen Interesse, die er beispielsweise in zwei auf Paestum bezogenen Serien (1992/1993) verarbeitet, konzentriert er ab Mitte der 1990er Jahre seine Reisen auf den asiatischen und amerikanischen Kontinent. Es entstehen unter anderem die Serien Bali trumpet (1998), Hongkong Ramble (2000) und mehrere California-Serien, in denen die Auseinandersetzung mit der Farbe Rot eine dominante Stellung einnimmt.Innsbruck 1932 - 2011 Wien