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Auction: Künstler helfen Künstlern

04. November 2021, 5:00 pm

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0064

Markus Prachensky

(Innsbruck 1932 - 2011 Wien)

„Swing de Provence (1)“
2007
Steindruck auf Papier; gerahmt
57,5 x 76,7 cm; Ed. 10/90
Nummeriert links unten: 10/90
Handschriftlich signiert und datiert rechts unten: Prachensky 07

Diese Druckgrafik ist eine exklusive Edition der Sammlung Essl Privatstiftung.

Estimate: € 500 - 0
Result: € 3.584 (incl. fees)
Auction is closed.

ZUM WERK
Anfangs streng geometrisch und von Piet Mondrian beeinflusst, entwickelt Markus Prachensky ab 1956 seine typische Bildsprache. In diesem Jahr gründet er gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Arnulf Rainer die Künstlergruppe „St. Stephan“, deren Hauptförderer Monsignore Otto Mauer ist. Entsprechend der formalen Expression setzt der Künstler jahrelang nur ein vehementes, zur Auseinandersetzung zwingendes Rot ein. Später erweitert er die Malpalette um die Farben Grün, Violett, Schwarzbraun und Gelb. In den Serien seines Spätwerkes ab Mitte der 1990er Jahre kehrt Prachensky wieder verstärkt zum alles dominierenden Rot zurück, wobei die Werke durch einen stark dynamischen Farbauftrag mit explosionsartigen Farbspritzern gekennzeichnet sind. Prachensky schafft zyklische Bildfolgen, die er zunächst nach den Entstehungsorten benennt, später dann nach Orten, mit denen ihn eine Erinnerung verbindet. Zahlreiche Arbeitsaufenthalte und Ausstellungen im In- und Ausland bringen Prachensky internationale Anerkennung, von 1983 bis 2000 ist er Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

DIE DRUCKGRAFIK
Im Sommer 2007 entstand der Originalsteindruck „Swing de Provence“ in der Steindruckwerkstatt Chavanne Pechmann. Für diese Originalgrafik wurde die Technik des Umdrucks angewandt, die die Möglichkeit bietet, seitenrichtig und passgenau auf speziell gummiertes Papier mit lithografischer Tusche zu malen. In der jahrelangen Zusammenarbeit Markus Prachenskys mit seinem Drucker Christoph Chavanne wurde dieses lithographische Verfahren weiterentwickelt und verfeinert. Jede Farbe erfordert vom Künstler ein eigenes Blatt. Diese bezeichneten Blätter werden anschließend mit der Handpresse auf die befeuchteten und erwärmten Steine übertragen. Durch den hohen Druck wird die Tusche vollständig vom Papier abgelöst und auf der gekörnten Kalksteinplatte fixiert. Um die Genauigkeit der verschiedenen Rottöne zueinander zu erreichen, werden die Farbnuancen in mehreren Andruckserien auf die endgültige Stimmigkeit gebracht. Die dreifärbigen Lithographien werden auf schwerem Büttenkarton aus der englischen Papiermühle St. Cuthberts gedruckt. Steindruck Chavanne Pechmann (Apetlon/Burgenland) ist seit über 15 Jahren auf den Druck von Originallithographien in kleinen Auflagen spezialisiert.

(Günther Oberhollenzer)