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Albin Egger-Lienz

(Stribach bei Lienz 1868 - 1926 St. Justina bei Bozen) » To the biography

Albin Egger-Lienz

Albin Egger-Lienz zählt heute neben Alfons Walde zu einem der bedeutendsten Künstler Tirols. Am 29. Jänner 1868 kam er in Stribach (Osttirol) mit dem Namen Ingenuin Albuin Trojer, zunächst nach seiner Mutter Maria Trojer benannt, als uneheliches Kind zur Welt. Da sein Vater kurz nach Albins Geburt die Ehe mit Franziska Rotschopf einging, die ihn liebevoll aufzog, erhält er erst im Jahre 1877 den Namen Egger. Seine erste künstlerische Ausbildung erfährt Egger-Lienz von seinem Vater Georg, der zu jener Zeit ein angesehener Kirchenmaler und Fotograf war. Dank der guten Kontakte seines Vaters und dessen Künstlerfreund Hugo Engl wurde Albin Egger Lienz an die Akademie der bildenden Künste in München vermittelt, an der er noch vor seinem 17. Geburtstag aufgenommen wurde. Er studierte knapp neun Jahre unter den Professoren Karl Raupp, Gabriel von Hackl und Wilhelm von Lindenschmit d.J. in München, wo er bald die Bekanntschaft mit einem seiner Vorbilder Franz von Defregger machte, die vermutlich die Rückbesinnung auf die Heimatverbundenheit und Zuwendung zum Tiroler Bauerngenre konsolidierte. München galt zu dieser Zeit als kulturelle Metropole, die noch sehr in der Lehre des realistischen Historienmalers Karl von Pilotys verhaftet war, welche neben den französischen Strömungen des Impressionismus, sicherlich einen prägenden Einfluss auf Egger-Lienz ausübte.

Im Jahre 1899 heiratete Egger-Lienz seine Frau Laura, mit der er später drei Kinder bekam, und zog nach Wien. Er wurde Mitglied des Künstlerhauses und später auch der Wiener Secession. Das Ehepaar blieb bis 1911 in Wien, bis Egger-Lienz für eine Professur an die Weimarer Akademie gerufen wurde. Die Zeit in Wien hinterließ bei ihm gemischte Gefühle, die widersprüchlichen Reaktionen auf seine Kunst standen seinem Erfolg im Weg und er erhielt keine öffentlichen Aufträge mehr. Dies sollte ihn wohl auch dazu veranlasst haben, die ihm später zweifach angebotene Professur an der Wiener Akademie, abzulehnen. Eine Reise an die holländische See hinterlässt bei dem Künstler einen nachhaltigen Eindruck und er beschäftigt sich daraufhin mit dem Können der alten Niederländer. Zu Beginn des ersten Weltkriegs wird Egger-Lienz als Kriegsmaler eingezogen, jedoch bald wieder vom Frontdienst entlassen. Nach dem Krieg zog die Familie nach Südtirol, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. 1922 gelang ihm der internationale Durchbruch und es folgten große Einzelausstellungen in Rom und Venedig.

Das Œuvre Egger-Lienz umfasst zu einem Großteil Ölgemälde, dessen Motive er oftmals in mehreren Versionen, darunter auch in einigen Lithographien, anfertigte. In seinen großformatigen Frühwerken lassen sich die naturalistisch-historischen Einflüsse wiederfinden, die er zu einem ganz neuen, eigenen und unvergleichbaren Stil weiterentwickelt. Seinen landwirtschaftlichen Alltagsszenen und Bauernporträts verleiht er durch die grobanmutende Dynamik der Pinselführung eine besonders starke Ausdruckskraft, er selbst sagte „Ich male keine Bauern sondern Formen“.

Am 4. November 1926 erlag Albin Egger-Lienz einer schweren Lungenentzündung in St. Justina.Stribach bei Lienz 1868-1926 St. Justina bei Bozen