Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

26. November 2013, 17:00 Uhr

0554

Josef Dobrowsky*

(Karlsbad 1889 - 1964 Tullnerbach)

„Danae“
1921
Öl auf Holz
116,5 × 100 cm
Signiert und datiert rechts unten: J Dobrowsky 21

Provenienz

im Kinsky, Auktion am 20. 11. 2007, lot 140; europäische Privatsammlung

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Ergebnis: € 52.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

In Ovids Metamorphosen wird die Geschichte von Danae erzählt: Danae war die Tochter von Akrisios, dem König von Argos, dem vom Orakel geweissagt worden war, sein Enkel werde ihn töten. Akrisios schloss Danae daraufhin in einem bronzenen Turm ein. Doch der Göttervater Zeus begehrte sie und fand durch das Dach des Gefängnisses Zugang zu seiner Geliebten, indem er sich in einen goldenen Regen verwandelte und sie befruchtete. Danaë gebar ihm den Sohn Perseus.

Schon seit der Antike stellte die Geschichte von Danae ein gerne aufgegriffenes Bildthema dar. Künstler wie Tizian oder Klimt wurden von diesem erotischen Sujet zu Gemälden inspiriert, die heute zu Klassikern der Kunstgeschichte zählen. Josef Dobrowsky wählt in seiner Interpretation des Themas den Augenblick unmittelbar vor der Vereinigung von Danae mit dem Göttervater Zeus, der sich ihr als Goldregen nähert. Erschrocken und neugierig zugleich blickt Danae mit erwartungsvoll geöffneten Armen auf die herabfallenden Goldstücke. Wirkungsvoll betont Dobrowsky in der Darstellung der beiden weiblichen Figuren den Kontrast von nackter junger Schönheit und alter bekleideter Amme. Als Dienerfigur hält die alte Amme den Bettvorhang zur Seite und ebnet dem sich nähernden Geliebten den Weg, während sie mit ihrer linken Hand das bevorstehende Ereignis andeutet. (CMG)