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Josef Dobrowsky

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Josef Dobrowsky

Josef Dobrowsky wurde am 22. September 1889 im traditionsreichen Kurort Karlsbad geboren. Im Jahre 1906 kam er für vier Monate nach Wien und war Schüler der privaten Kunstschule Hohenberger. Im Anschluß studierte er Malerei in der Klasse von Christian Griepenkerl. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges erhielt er einige Auszeichnungen. Im Jahre 1911 wird Dobrowsky in den Kriegsdienst gestellt. Dennoch scheint er weiterhin künstlerisch aktiv, denn nur wenige Jahre später ist er erstmalig an einer Ausstellung in der Wiener Secession beteiligt. Eine Studienreise unter Aufsicht Prof Rudolf Bachers nach Florenz wird unterbrochen wegen des Kriegsbeginns. Josef Dobrowsky erhält von Bacher ein Zeugnis über seine absolvierten Studienjahre:

„Die bedeutenden Leistungen die Herr Dobrowsky als Schüler aufzuweisen hat,
beweisen durchaus eine hervorragende Begabung auf dem gebiete monumentaler
Malerei und resultieren gleicherweise aus den hochgesteckten Zielen, wie aus dem
ernsten Streben und rastlosen Fleiße.“

Am 21. Oktober 1915 heiratet Dobrowsky Theresia Mayer in der Militärpfarre in Graz. Nach seiner Karriere beim Militär setzt er erst im März 1918 sein Studium an der Akademie unter Prof. Ruldolf Bacher fort. Ebenso bewirbt er sich erfolgreich als Kriegsmaler bei der Kunstgruppe des Kriegspressequartiers. Das Studium kann er im Jahr 1919 abschließen und erhält zwei weitere Preise für seine künstlerische Tätigkeit. Ende des Jahres wird Josef Dobrowsky Mitglied der Wiener Secession. In den folgenden Jahren knüpft er enge Kontakte zu den Künstlern Ernst Huber, Franz von Zülow und Ferdinand Kitt. Sie werden als die „Neumarkrunde“ bezeichnet.

Im Jahre 1930 gründet sich das Malschiff der Zinkenbacher Malerkolonie. Auch Josef Dobrowsky ist nun Mitglied dieses Zusammenschlusses. Fünf Jahre später lernt der Künstler die beiden Mäzene Jüttner und ein Mitglied der Brauereifamilie Stöhr.

Carl Moll wird 1935 eines der Gemälde Dobrowskys für die Biennale in Venedig gegen eines der Arbeiten von Hans Andersen austauschen.
Im Haus der deutschen Kunst in München entfernt der Führer persönlich die Bilder der Künstler Josef Dobrowsky, Kolig, Pauser und anderer. Dobrowsky erfährt 1938 eine Einschränkung seiner Ausstellungstätigkeit, seine künstlerische Tätigkeit sei zu konträr gegenüber des nationalsozialistischen Programms. Im November 1939 wir die Wiener Secession zur Selbstauflösung gezwungen. Im selben Jahr tritt der Künstler in die Gesellschaft bildener Künstler des Künstlerhauses ein.

1946 tritt er aus dieser wieder aus und wird Mitglied der Neuen Secession. Im selben Jahr wird er ordentlicher Professor einer Spezialschulklasse für Malerei an der Akademie. Zu seinen Schülern gehören. Arik Brauer, Michael Coudenhove-Kalergi, Norbert Drexel, Wolfgang Hollegha, Alfred Hrdlicka, Wilfried Kirschl, Heinz Klima, erwin Klobassa, Elmar Kopp, Anton Krejcar, Oskar Matulla, Josef Mikl, Edith-Müller-Abt, Florentina Pakosta, Gertraud Pesendorfer, Gody Roth, Rudolf Schönwald, Joana Steinlechner-Bichler uns Edmund Walcher.

Ab 1949 leitet Josef Dobrowsky gemeinsam mit Albert Paris Gütersloh die Meisterschule für Kunsterziehung and der Wiener Akademie.
Sein körperlicher Zustand verschlechtert sich, sodass er 1951 eine Parisreise absagen muss.
Über einige Jahre hinweg versuchen Prof Eisenmenger, der Rekrot der Akademie, für Dobrowsky den professorentitel zu erwirken. Anfänglich erfolglos, erhält ihn dieser am 12. Mai 1956. Im selben Jahr wird Karl Josef Gunsam Dobrowskys Assistent.
Ein Gehirnschlag führt 1963 zu dem Entschluss nicht mehr an die Akademie der bildenen Künste zurückzukehren. Er schlägt seinen ehemaligen Schüler uns Assistenten als Nachfolger vor. Schon ein Jahr später am 9. Januar 1964 stirbt Josef Dobrowsky an den folgen des Gehinschlags. Fritz Wotruba fertigt den Grabstein.
In seinen Porträts versuchte er den Charakter eines Menschen darzustellen, dazu nutze er bestimmte Körperhaltungen und Attribute. In seinen Blumenstillleben findet sich seine Passion Gefühle auszudrücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg griff er in diesen Sujets die Studien, die er bereits in den 1920er Jahren begonnen hatte auf und fokussierte sich auf die Licht- und Schattenwirkungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand Dobrowsky ebenfalls wieder zu seiner favorisierten Landschaftsmaleriei zurück.
Sein Oeuvre erlebte viele Strömungen der Kunst. So finden sich sowohl Impulse Pieter Brueghels als auch der Secession, der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus. Sein bevorzugtes Medium war die Ölmalerei. Er überwindet den Akademismus und wendet sich der Farbe zu als ein unabhängiges Ausdrucksmittel innerhalb der gegeständlichen Malerei.Karlsbad 1889 - 1964 Tullnerbach