Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

22. Juni 2023, 16:00 Uhr

5038

Otto Eder*

(Seeboden 1924 - 1982 Seeboden)

„Bittender“
um 1960
Holz
H. 126 cm
Am Sockel monogrammiert: E.

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Literatur

Ausstellungskatalog "Jubiläumsausstellung 120 Jahre Salzburger Kunstverein. Österreichische Staatspreisträger seit 1945", Künstlerhaus, Salzburg 1964, Abb. o. S., Nr. 25;
Elisabeth Rath, Otto Eder 1924-1982. Figur und Formel. Biographie, Materialien zu Leben und Werk, Werkverzeichnis der Plastiken, Salzburg 1996, Abb. S. 225, Nr. 88.

Die Arbeit ist im Werkverzeichnis unter der WVZ.-Nummer 88 verzeichnet.

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Ein mittelgroßer, aus Holz gearbeiteter Zylinder, dessen oberer Teil in eine Kugelform übergeht, besticht durch Einfachheit und Reduktion, und obwohl keine Gliedmaßen zu sehen sind, lässt die Figur an einen menschlichen Körper denken. „Bittender“, so der Titel der Arbeit, gibt einen Anhaltspunkt. Otto Eder reduziert seine Plastiken auf die wesentlichen Teile und baut aus Elementen etwas Aussagekräftiges. Seine Formensprache erinnert an das Archaische, Einfache der Romanik, aber auch Künstler wie Constantin Brâncuși, Henry Moore oder Wilhelm Lehmbruck dienen als Vorbilder. Sein handwerkliches Können gipfelt in den Dübel-Plastiken. Er verbindet einzelne Figurteile durch Dübel miteinander, sodass sie zerlegbar und wieder zusammensetzbar sind.

1924 in Seeboden am Millstättersee geboren, lernte Otto Eder zuerst bei Walter Ritter an der Kunstgewerbeschule in Graz, danach bei Fritz Wotruba an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Das Oeuvre des 1982 verstorbenen Künstlers umfasst mehr als 150 Figuren aus Holz, Stein und Beton. In einer späten Schaffensphase entdeckte er die Monumentalskulptur für sich und setzte dementsprechend seine charakteristische Formensprache und Systematik in große Arbeiten um.

(Clarissa Mayer-Heinisch)