0229
Arnulf Rainer*
(Baden 1929)
„Konstruktion TRR“
1952
Öl auf Leinwand, fixiert in Plexiglasbox
55 × 64,5 cm; 78 × 87 cm (Bo×)
Literature
Galerie Elisabeth & Klaus Thoman (Hg.), Arnulf Rainer, Werke 1948-2003, Retrospektive zum 75. Geburtstag, Innsbruck 2005, Abb. S. 11, Zitat S. 10
Estimate: € 75.000 - 150.000
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Am Beispiel der Malerei diese Art Welt verlassen, ihre Kultur, ihre Malerei zu enthüllen durch sie selbst, ohne sich mit ihr zu vermischen, zu enthüllen als Ersatz für die mangelnde und verlorengegangene methaphysische Bindung (in deren Sein es weder Handeln, noch Missionen, noch Beweise, noch Künste gibt), sie zu enthüllen als bloße Verbindung zwischen dem Ästhetischen und Methaphysischen. Künstler sein und die Kunst verachten. Denn die Bilder, die Gedichte, die Gedanken, die Reden, es ist der Schaum, die Hefe, der Abfall, die Asche, der unsinnige Versuch, den Anschluss in der Ekstase (des Erlebnisses) statt in der dauernden Vereinigung zu vollenden (eine unfruchtbare Methode der Forderung und Aneignung). Sie sind der unmögliche Versuch zu beweisen, die sündige Art, durch Reden statt Schweigen verführen zu wollen. Es sind die Konzessionen an unseren schmutzigen Boden, deren wir uns schämen. Möge jeder wissen, es sind Spuren, nich wir selbst. Das zur Entschuldigung.
(A.R. in Trr, Automatik, optische Auflösung, Blindmalerei, Zentralgestaltung in: Hg. Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, S. 10)