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Robert Russ
(Wien 1847 - 1922 Wien)

Markt in Kollmann (Südtirol)
Öl auf Leinwand; 87,5 x 60 cm
Signiert und datiert links unten: Robert Russ. 1893.
Literatur: Boetticher, Malerwerke II./1, S. 497 / Nr. 66; Giese & Schweiger, Wien 1985, Nr. 26 (Abb.); Katalog Stimmungsimpressionismus, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2004, S. 32 (Abb.)
Ausgestellt: Wiener Jahresausstellung 1893; Herbstausstellung Giese & Schweiger 1985; Stimmungsimpressionismus, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2004, S. 32 (Abb.)
Provenienz: Privatbesitz, Wien

Robert Russ war ein Schüler des Landschaftsmalers Albert Zimmermann, der inspiriert von der Schule von Barbizon, seine Schüler anhielt, Studien in der freien Natur zu malen. Unter diesem Einfluss unternahm der Künstler zahlreiche Reisen in die Wachau, nach Holland, Deutschland und Italien, hier zog es ihn vor allem in das Trentino, Venedig, Assisi und Rom, wo er seine bevorzugten Motive fand. Sein Haupziel wurde aber Südtirol, wo er ab Mitte der 1870er Jahre die Sommermonate verbrachte. Bis zur Mitte der 1880er Jahre fand er seine Bildthemen in der Gegend um Bozen und Meran, später um Arco und Riva am Gardasee.

Russ interessierte, durchaus im Sinne des Impressionismus, die durch den Einfluss des Lichts und der Atmosphäre stattfindenden Veränderungen. Das Ergebnis sind besonders stimmungsvolle Impressionen der italienischen Landschaft. Auch unser Gemälde ist auf einer seiner Reisen nach Italien entstanden. Der kleine Ort Kollmann liegt im unteren Eisacktal und war einst als Ausgangspunkt der sogenannten „Kaiserstraße“, die über den Ritten nach Bozen führte, bekannt. Robert Russ wählte mit dem Blick auf den Marktplatz des Ortes mit seinen Verkaufsständen und dem bunten Treiben der Händler ein pittoreskes Motiv, welches er gekonnt in Szene setzte. Dem Betrachter wird, und das war auch das erklärte Ziel des Künstlers, das alltägliche Leben in einer südlichen Ortschaft ohne Überhöhung oder Pathos, sondern wirklichkeitstreu vermittelt. (MS)