Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

23. April 2013, 18:00 Uhr

0026

Rudolf von Alt

(Wien 1812 - 1905 Wien)

„Wiener Stephandsdom“
1838
Aquarell auf Papier
10,2 × 15,2 cm

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Auktion ist beendet.

Rudolf von Alt
(Wien 1812 - 1905 Wien)

Blick auf den Wiener Stephandsdom
Aquarell auf Papier; 10,2 x 15,2 cm
Signiert und datiert rechts unten: Rudolf Alt 1838
Provenienz: Privatbesitz, Wien

Die malerische Bewältigung des Stephansdoms hat Rudolf von Alt sein Leben lang beschäftigt. Die Darstellung des gotischen Bauwerks zählt wohl zu den schwierigsten Aufgaben, denen sich der Künstler in seiner Heimatstadt gewidmet hat, insgesamt hat er den Dom 100 mal gemalt. Unser Blatt, welches mit 1838 datiert ist, hat Alt 26-jährig gemalt. Der junge Künstler wählte die Ansicht von Südwesten mit Blick auf den mächtigen Südturm. Genaue Beobachtung und präzise Widergabe der Vedute zeigen bereits in diesem frühen Werk Alts Genialität.

Dunkel und imposant, nur mit einigen Lichtakzenten auf dem Dach und der Südfassade, steht der Dom zu St. Stephan im Zentrum des Bildes. Flankiert wird er von den hellen vom Sonnenlicht bestrahlten Fassaden der Nachbarhäuser. Als besonderen Kunstgriff mit dramatischer Wirkung wählte Alt als Hintergrund für das Bauwerk eine Wolkenwand, von der sich das Wiener Wahrzeichen theatralisch abhebt.
Den Platz vor dem Dom belebt Alt mit phantasievollen Staffagefiguren wie Reitern, eleganten Damen, Herren in Uniform, Händlern mit Schubkarren und Pferdekutschen. Diese Schilderung des alltäglichen Lebens in der Kaiserstadt verleiht dem Blatt zusätzlich zur spannenden Lichtdramaturgie eine besondere Lebendigkeit.
In diesem virtuos gemalten Aquarell, mit der Darstellung des flirrenden Lichts und dem regen Treiben der Großstadt, ist dem jungen Alt ein großes Meisterwerk im kleinen Format gelungen. (MS)