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ZUM WERK
Clemens Wolf war ursprünglich Graffiti- und Street-Art-Künstler. Die Kurzlebigkeit der Arbeiten auf der Straße bewog ihn zu einem Kunststudium, um so die Themen seiner Werke in einen anderen, neuen Kunstkontext stellen zu können. Wolf arbeitet mit Fotovorlagen, er vergrößert sie und überträgt die Motive in mühevoller Handarbeit auf Packpapier. Diese Schablonen schneidet der Künstler mit der Hand sorgfältig aus, er legt sie auf die Leinwand, schüttet und besprüht sie mit Ölfarbe und überträgt dadurch das Schablonenmuster auf das Bild. In manchen Arbeiten wird die Schablone auch gleich in das Bild mitintegriert. Inhaltlich interessiert sich Wolf seit einigen Jahren für leerstehende Industriebauten. „Die Aura des Zerfalls, die Mehrdeutigkeit der Zerstörung und die Bedrohung, die von diesen Orten ausgeht, sollten zum Thema meiner Malerei werden“, so der Künstler. Wichtig ist Wolf das Verhältnis von Licht und Schatten als Metapher für Aufbau und Niedergang. Seine Bilder sind meist monochrom in schwarz-weiß gehalten.

DIE DRUCKGRAPHIK
Im Herbst 2009 entstand der Originalsiebdruck „stand - by“ von Clemens Wolf in der Werkstatt für Kunstsiebdruck Andreas Stalzer in Wien. Der Siebdruck ist das älteste, bewusst eingesetzte Druckverfahren im Sinne einer Vervielfältigung. Kunstdrucker Andreas Stalzer beschreibt die Drucktechnik wie folgt: „Die Serigrafie als reiner Schablonendruck erlaubt dem Künstler durch Abdecken oder nicht Abdecken eines Gewebes, die Gestalt des Druckes zu bestimmen. Die Farbe wird durch das so bearbeitete Gewebe auf den Bedruckstoff mit einer Gummirakel durchgedrückt. Der besondere Reiz für Künstler besteht in der Vielfalt der Möglichkeiten der Schablonen-herstellung, der bedruckbaren Oberfläche und dem intensiven Farbauftrag.“

(Günther Oberhollenzer)