Auktionshaus

Auktion: Sammlung Brunner

12. März 2024, 14:00 Uhr

Objektübersicht
Objekt

1010

Werner Berg*

(Elberfeld 1904 - 1981 Rutarhof)

„Pietà und Pyrethrum“
1930
Öl auf Leinwand; gerahmt
65 x 75 cm
Monogrammiert links oben: W. B.
Rückseitig Aktstudie

Literatur

Wieland Schmied u. a., Werner Berg. Gemälde, mit einem Werkverzeichnis von Harald Scheicher, Klagenfurt 1994, WV-Nr. 16, s/w-Abb. S. 237 (dort irrtümlich mit den Maßen 65 x 80 cm und der Datierung 1929)

Schätzpreis: € 30.000 - 0

Gebot abgeben

1930 waren Werner Bergs wichtigste Lebensentscheidungen gefallen - er heiratete im April seine Gefährtin Mauki und im Oktober erwarb das Paar einen Bauernhof hoch über der Drau in Unterkärnten. Nach zwei Jahren an der Wiener Akademie und einem Jahr in der Meisterklasse bei Karl Caspar in München, erkannte er zu diesem Zeitpunkt, dass ihm die Akademien nichts mehr geben konnten. Tief beeindruckte ihn jedoch die expressive Malerei Emil Noldes, dem er 1930 erstmals schrieb und den er wenig später in Berlin besuchen sollte. Noldes Stillleben mit Blumen und Figuren waren wohl auch Anregung zu dieser schon ganz eigenen Komposition.
Die hellen, klaren Farben der Blumen und der monochrome Hintergrund weisen mit dem Zauber ersten Gelingens Werner Bergs Weg zur expressiven Flächigkeit der folgenden Jahre. Prägend für den jungen Maler war auch seine Auseinandersetzung mit der Volkskunst, die er zu dieser Zeit zu sammeln begann und in seine Stillleben aufnahm.
Die hier noch bewegte Pinselstrichführung - eine letzte Reminiszenz der „säbelnden“ Münchner Malerei - verleiht dem Bild die morgendliche Frische des Aufbruchs zu nun deutlich vor Augen liegenden neuen künstlerischen Zielen.

(Harald Scheicher)