Auktionshaus

Auktion: Sammlung Brunner

12. März 2024, 14:00 Uhr

1246

Maria Lassnig*

(Kappel am Krappfeld/Kärnten 1919 - 2014 Wien)

„Krankenschwester der Natur“
1982
Aquarell auf Papier; gerahmt
43 x 61 cm (Blattmaß)
Bezeichnet, monogrammiert und datiert rechts unten: Krankenschwester der Natur ML 82

Literatur

Christine Wippermann (Hg.), Österreich Bilder. Malerei und Grafik von 1960 bis 1995 aus der Sammlung Brunner, Ausstellungskatalog, Galerie Markt Bruckmühl, Bruckmühl, 20. Juni bis 19. Juli 1998, Abb. o. S.

Rufpreis: € 15.000
Ergebnis: € 47.520 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

MARIA LASSNIG (1919-2014)

Maria Lassnig wurde 1919 in Kappel am Krappfeld in Kärnten geboren. 1941 trat Lassnig in die Meisterklasse Wilhelm Dachauers der Wiener Akademie der Bildenden Künste ein, die sie kurze Zeit später wieder verlassen musste. Sie führte ihr Studium bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl fort. Nach ihrem Diplom im gleichen Jahr kehrte sie 1945 nach Klagenfurt zurück. 1948 ist das auch der Ort ihrer ersten Einzelausstellung, bei der sie „Körperbewusstseinszeichnungen“ und kleine surreale Figurenkompositionen zeigte.

Bei einem Paris Aufenthalt im Jahr 1951, gemeinsam mit Arnulf Rainer, lernte sie André Breton, Benjamin Péret, Gisèle und Paul Celan kennen. 1954 kehrte sie an die Akademie der Bildenden Künste zurück und schloss in der Klasse Albert Paris Güterslohs ihre akademische Ausbildung ab. Gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Arnulf Rainer gehörte sie zum Kreis um Monsignore Otto Mauer.

Zwischen 1961 und 1968 lebte sie vorwiegend in Paris und malte erste Körperbewusstseinsaquarelle sowie zwei Meter hohe Körpergefühls-Figurationen. 1964 starb ihre Mutter, der Tod erscheint immer wieder in ihren Bildern, Depressionen und ein Leberleiden belasten sie. 1968 bezog sie ein Atelier in East Village in New York, wo ihre Arbeiten als „strange“ und „morbide“ abgelehnt wurden.

Erst 1980 kehrte sie aus den USA nach Wien zurück und übernahm – als erste Frau im deutschsprachigen Raum – an der Hochschule für angewandte Kunst eine Professur für Malerei. Im selben Jahr vertritt sie gemeinsam mit Valie Export Österreich auf der Biennale in Venedig. Auf der documenta in Kassel wurden Werke Lassnigs 1982 und 1997 ausgestellt. In diesem Zeitraum fanden auch zahlreiche Einzelausstellungen statt, so im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien, im Kunstmuseum Düsseldorf und der Kunsthalle Nürnberg, im Kunstmuseum Luzern, ab den 1990er Jahren dann auch in Paris, New York, Den Haag, Frankfurt am Main, Zürich, München und Rom. 2004 erhielt sie für ihren „außergewöhnlichen Beitrag zur zeitgenössischen Malerei“ den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt.
Maria Lassnig starb 2014 in Wien.

(Auktionshaus im Kinsky)