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Johann Matthias Ranftl

(Wien 1805 - 1854 Wien) » Zur Biografie

Johann Matthias Ranftl

Johann Matthias Ranftl wurde als Sohn eines Weinwirtes 1805 in Wien geboren. Von 1817 bis 1826 studierte er an der Akademie der bildenden Künste Historienmalerei bei Johann Baptist Lampi, Anton Petter und Johann Peter Krafft. Ranftl gehörte somit in die Generation jener Maler, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts einer betont realistischen Malerei zuwandten. Vorreiter dieser Stilrichtung war in Wien Peter Krafft. Von größerem Einfluss für seine Malerei wurde später aber die Charakterdarstellung Peter Fendis und der Realismus Ferdinand Georg Waldmüllers. 1836 begleitete Ranftl Paul Esterházy nach London, wo er unter anderem den Tiermaler Edwin Landseer kennenlernte und nachwirkende Eindrücke der englischen Malerei und Druckgraphik empfing.

Die Bildthemen Ranftls reichen von der Landschaftsmalerei über das Porträt, Historienmalerei, das religiöse Altarbild bis hin zur Genremalerei, für die er heute noch am bekanntesten ist. Dem Genre wandte er sich nach 1831 zu, ab dieser Zeit lebte er auch hauptsächlich in Wien. Es entstanden dabei Bilder aus dem ländlichen Bereich und Szenen aus Wien. Eine Besonderheit war Ranftls Vorliebe für die Darstellung von Hunden, was ihn als "Hundemaler" und als "Hunde-Raffael" bekannt machte.

In unserem Werk zeigt Ranftl zwei kleine Mädchen beim Mittagsschlaf, gut behütet von einem aufmerksamen Hund. Es ist Erntezeit und das Geschwisterpaar ruht auf einem Kornbündel, angelehnt an einen Grenzstein. Im Hintergrund sind die Bauern mit der Ernte des Getreides beschäftigt. Nichts stört die Idylle, friedlich und gut beschützt schlafen die Kinder. Ranftl gelingt es auf unvergleichliche Weise Geborgenheit und Ruhe darzustellen. Das pittoreske Thema und die malerische Qualität machen dieses Bildnis zu einer besonderen Augenweide und bestätigen Ranftls Ruf als einen der ganz Großen der österreichischen Genremalerei. (MS)Wien 1805-1854 Wien