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Ernst Fuchs*
(Wien 1930 - 2015 Wien)
„Enthauptung (Haupt des Täufers)
aus dem Zyklus "Die Stadt"“
1946
Bleistift und Rotstift auf Büttenpapier
57,5 × 48,4 cm
Signiert und datiert mittig links: Ernst Fuchs, Nov.-Dez. 1946
Provenienz
Privatbesitz, Österreich
Literatur
Ernst Fuchs, Zeichnungen & Graphik. Aus der frühen Schaffensperiode 1942-1959. Friedrich Haider (Hg.), Löcker Verlag, Wien 2003, Abb. S. 85
Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Auktion ist beendet.
Von diesen Arbeiten kann ich sagen, daß sie meine ersten medialen, visionären oder halluzinierenden Leistungen darstellen und für die folgende Entwicklung typisch sind. Von Anfang an hat mich das mystisch-religiöse Thema besonders angezogen und die ständige Lektüre der Bibel hat diese Tendenz bestärkt. Die 1946 erfolgenden Begegnungen mit dem Werk Picassos, Max Ernsts und Dalís haben meine Überzeugung, daß ich als Phantast geboren wurde, zum Absolutheitsgrad geschärft. In den Arbeiten Janus und Kartenspieler, die den Einfluß Picassos zeigen, ist die Hinwendung zum Surrealen, wie sie in der Enthauptung dann vollends zum Ausbruch kommt, schon ganz deutlich sichtbar.
Dieses Bild stellt gewissermaßen den Blick aus der Zisterne dar, das letzte Herausquellen des Lebens aus dem Abgrund. Die Ideen der umgekehrten Perspektiven - den Fluchtpunkt direkt vor dem Auge des Betrachters - sind ein damals wichtiges formales Thema meiner Malerei.
(Ernst Fuchs in: Zeichnungen & Graphiken aus der frühen Schaffensperiode 1942-59, Friedrich Haider (Hg.), Löcker Verlag, 2003)