Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

23. April 2013, 18:00 Uhr

0057

Herbert Boeckl*

(Klagenfurt 1894 - 1966 Wien)

„Maria Saal“
1925
Öl auf Leinwand
57 × 60 cm

Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Ergebnis: € 144.600 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Herbert Boeckl *
(Klagenfurt 1894 - 1966 Wien)
Maria Saal, 1925
Öl auf Leinwand; 47 x 60 cm
Ausstellungsetikett Aargauer Kunsthaus, 1979, rückseitig
Signiert rechts unten: Böckl

Provenienz: Maria Boeckl, Wien; 1961 Sammlung Viktor Fogarassy, Graz; österreichische Privatsammlung

Ausstellungen: Luzern, Österreich 1974, Kat.-Nr. 5 (Kunst in Österreich, 1900-1930, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Luzern 14. 7. - 8. 9. 1974); Graz, Aarau 1979, Kat.-Nr. 25 (Herbert Boeckl. 1874 - 1966. Gemälde, Ausst.-Kat. Hrsg.v. der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum, Künstlerhaus Graz, 17. 3. - 16. 4. 1979, in Kooperation mit dem Wilhelm-Haak-Museum, Ludwigshafen und dem Aargauer Kunsthaus)

Literatur: Claus Pack, Der Maler Herbert Boeckl, Wien / München 1964, Kat.-Nr. 61; Gerbert Frodl, Herbert Boeckl, hrsg.v.d Graphischen Sammlung Albertina und der Österreichischen Galerie, Salzburg 1976, S. 174. Kat. Nr. 64; Herbert Boeckl. Retrospektive, Ausst.-Kat. Belvedere Wien, 21. 10. 2009 - 31. 1. 2010, S. 347, Kat.-Nr. 87

Herbert Boeckl als Maler Autodidakt. Schon früh stand er in engem Kontakt mit Oskar Kokoschka und Egon Schiele, der ihn an den Wiener Kunsthändler Gustav Nebehay vermittelte. Wegweisend für die eigene künstlerische Entwicklung war die Beschäftigung mit der französischen Malerei und vor allem jener Paul Cézannes, der für Boeckls gesamtes Oeuvre die Rolle des wesentlichen künstlerischen Vorbilds spielen sollte. Als Herbert Boeckl 1923 erstmals nach Paris reiste, begann eine intensive Auseinandersetzung mit dem Meister aus Aix en Provence. In der aktuellen Pariser Kunstszene fand damals eine euphorische Wiederentdeckung Cézannes statt, die Boeckl zur Überzeugung kommen ließ, dass das Studium der Malerei dieser Zentralfigur der Kunstgeschichte zwingend für die eigene künstlerische Selbstfindung sei. Nach seiner Rückkehr aus Paris entwickelte er die Anregungen der Farb- und Kompositionslehre Cézannes konsequent weiter.
Das Gemälde "Maria Saal" von 1925 spiegelt die künstlerische Rezeption der Malerei Paul Cézannes beispielhaft wider. Boeckl adaptiert in diesem Bild formale Gestaltungsprinzipien wie die Vereinfachung der einzelnen Formen oder die Schwächung der zentralsperspektivischen Darstellung durch den Verzicht auf raumschaffende Elemente. Die Farbe wird als dicke Paste aufgetragen, ihr materieller Reiz erscheint akzentuiert. (CMG)