Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

13. November 2012

0925

Egon Schiele

(Tulln 1890 - 1918 Wien)

„Sitzende“
1913
Kohle auf Papier
30,5 × 48,5 cm

Schätzpreis: € 80.000 - 140.000
Auktion ist beendet.

Egon Schiele
(Tulln 1890 - 1918 Wien)

Sitzende, 1913
Kohle auf Papier; 30,5 x 48,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: Egon Schiele 1913

Provenienz: bis 1954 Prof. Philipp Häusler, Frankfurt; Dr. Georg Kugler, Gmunden; 1980 an Galerie Ariadne, Wien, verkauft (1980 abgebildet auf dem Katagcover einer Ausstellung); Privatbesitz Wien

Wir danken Jane Kallir für Ihre Beratung. Die Arbeit wird mit der Nummer D. *1335a in den Nachtrag des Werkverzeichnisses, "Egon Schiele: The Complete Works", aufgenommen.

Die Kohlezeichnung der Sitzenden stammt aus dem für Egon Schiele sehr produktiven Jahr 1913. Schon 1912 lässt sich im Werk Egon Schieles eine wesentliche Änderung im Zeichenstil erkennen. Die Linie beginnt sich zu verhärten, weichen Rundungen werden Kanten verliehen und der Blick wird enger, richtet sich verstärkt auf Details.
In der hier präsentierten Sitzenden spiegelt sich der stilistische Wandel dieser Jahre: Im Oberkörper und in Details wie dem fragmentierten Arm findet man die Tendenz zu kantigen Akzenten, auch wenn die Linie im Bereich der Beine und im Stoff der Hose noch weitgehend weich und fließend geführt ist. Charakteristisch für diese Zeit ist der Kontrast zwischen flächiger und räumlicher Formulierung: Die Figur erscheint teils noch auffallend körperhaft modelliert und bleibt dennoch ganz an die Fläche gebunden. (CMG)