0022
Jacques D' Arthois
(Brüssel 1613 - 1686 Brüssel)
„Bewaldete hügelige Landschaft“
Öl auf Leinwand
58 × 85,5 cm
Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Auktion ist beendet.
Jacques d’ Arthois
(Brüssel 1613–1686 ebd.)
Bewaldete hügelige Landschaft mit einem rastenden Reisenden und einer Abtei im Hintergrund
Öl auf Leinwand, doubliert, 58 × 85,5 cm
Signiert rechts unten: Jac. D. Arthois
Provenienz: Versteigerung Dorotheum, Wien, 6. Oktober 2009, Lot 56; Österreichische Privatsammlung
Jacques d’Arthois gilt als bestimmender Hauptmeister der „Brüsseler Malerschule“. Er hatte sich ausschließlich auf die Gattung der Landschaftsmalerei spezialisiert und zählt mit Lodewijk de Vadder, Daniel van Heil und Jacques Fouquier zu den wichtigsten und profiliertesten Vertretern der Brüsseler Landschaftsmaler.
Für diese Künstler ist „das große und einzige Thema die erlebte Natur, nicht die Kopfgeburten früherer Zeiten, die allenfalls mithilfe von Skizzen im Atelier auf die Leinwand gebannt wurden und sich aus Additionen unterschiedlichster ‚Teil-Landschaften‘ zusammensetzten.“ So sind auch Jacques d’Arthois Motive mehr oder weniger alle dem südöstlich von Brüssel gelegenen Wald von Soigne abgewonnen, in dem er auch zeitweise wohnte, und den er wie kein anderer kannte. Die Kernmotive seiner Malerei, hügelig-gewelltes Gelände, gewundene Wege und üppige Vegetation in Wald und Heide gewann er aus der direkten Naturbeobachtung. (Literatur: vgl. Klaus Ertz, Die Brüsseler Landschaftsmaler, in: Die Flämische Landschaft, Essen/ Wien 2003–2004, Lingen 2003, S. 363f.)
Am Anfang seiner Entwicklung steht Jacques d’Arthois noch unter dem Eindruck der kleinteiligeren Malerei von Künstlern wie Denis van Alsloot. Unter dem Einfluss der Landschaften Rubens findet er jedoch zu einem breiteren, freieren Malstil. Das vorliegende Gemälde zeichnet sich eben durch diesen bemerkenswert lockeren Duktus aus, welcher von der zeichnerisch präzisen Naturschilderung abweicht. Farben und Licht der Natur gewinnen bei Jacques d’Arthois eine neuartige Dominanz und verleihen seinen Gemälden eine besondere malerische Kraft.