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Leontine von Littrow
(Triest 1856 - 1925 Abbazia)
„Pergola über dem Meer“
1905/10
Öl auf Karton; gerahmt
50 x 36 cm
Rückseitig teilweise undeutlich beschriftet: N . 5049 / FG .. / R
Provenienz
Privatbesitz, Österreich
Literatur
Vergleiche: Bernhard Barta/Ervin Dubrovic/Alfred Kolhammer/Rudolf Mahringer (Hg.), Leontine von Littrow. Impressionistin des Südens, Wien/Rijeka 2017, S. 303, Nr. 113 und S. 307, Nr. 145
Wir danken Dr. Bernhard Barta für die wissenschaftliche Unterstützung. Das Gemälde wird in das Littrow-Archiv aufgenommen und ist im Kolhammer & Mahringer-Archiv Leontine von Littrow unter der Nummer WVLL 396 archiviert.
Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Meistbot: € 25.000
Auktion ist beendet.
Die in Triest geborene, als Landschafts- und Marinemalerin bekannt gewordene Künstlerin Leo (Leontine Camilla) von Littrow stammte aus einer altösterreichischen Adelsfamilie. Ihr Vater Heinrich von Littrow war Fregattenkapitän der österreichischen Marine, Kartograf, Dichter und Bühnenschriftsteller, ihre Mutter Caroline Fanny Barry entstammte einer wohlhabenden Bankiers- und Kaufmannsfamilie mit Firmensitzen in Genua und Triest.
Leo, wie die Künstlerin von klein auf genannt wurde, wuchs in Triest und Fiume (Rijeka) in einer weltoffenen und künstlerisch interessierten Familie auf. Ihr Onkel und ihre Tante - Carl und Auguste von Littrow - führten in Wien einen Salon, in dem Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur verkehrten und die junge Leo auch Hans Canon kennenlernte, der ihr erste Malstunden gab. Ab ungefähr 1875 war sie Schülerin des Pariser Künstlers Jean d’Alheim, in dieser Zeit lernte sie auch den französischen Impressionismus kennen, der ihre Arbeit nachhaltig beeinflusste.
Bald stellten sich erste künstlerische Erfolge ein und Ausstellungen in Wien, Bremen, München und London verhalfen ihr zu Anerkennung und Bekanntheit, und sie machte sich einen Namen als „Impressionistin“ des Südens. Ihre Motive fand sie, oft gemeinsam auf Reisen mit ihrer engen Künstlerfreundin Olga Wisinger-Florian, hauptsächlich in Istrien und Dalmatien.
Littrows Atelier im beliebten Seebad Abbazia (Opatija), wo sie bis zu ihrem Tod lebte, war Treffpunkt von Sammlern und Freunden der Künstlerin, zu diesen gehörten u.a. Kronprinzessin Stephanie von Österreich oder Erzherzog Karl Stephan von Österreich. Besondere Wertschätzung erfuhr Littrow durch einen ehrenhaften Auftrag in Wien. Mitte der 1880er Jahre wurde sie als einzige weibliche Künstlerin eingeladen, an der malerischen Ausgestaltung der Hochparterresäle im neu erbauten Naturhistorischen Museum mitzuarbeiten, ihr Gemälde zeigt die „Küste von Ragusa“. (MS)