Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

08. Juli 2021, 17:00 Uhr

2377

Ernst Fuchs*

(Wien 1930 - 2015 Wien)

„Oranger Baum (Brennender Wald)“
1983
Öl auf Leinwand; gerahmt
81 x 65 cm
Signiert und datiert rechts unten: Ernst Fuchs 1983

Provenienz

direkt vom Künstler erhalten;
seither Privatbesitz, Wien

Schätzpreis: € 18.000 - 36.000
Ergebnis: € 33.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Mit dem ab den 60er Jahren einsetzenden kommerziellen Erfolg verändert sich die Technik von Ernst Fuchs, die Feinmalerei weicht einem schnelleren, selbstbewussten Strich. Immer wieder greift Fuchs auf Motive und Themen zurück, mit denen er sich schon früher beschäftigt hat, was ihm einerseits die Kritik einbrachte, sich selbst zu wiederholen, andererseits aber durchaus auf Tradition in der Kunstgeschichte basiert. Ab den späten 70er Jahren verwendet er verstärkt intensiv leuchtenden Farben, die Kompositionen werden im Vergleich zu den detailreichen früheren Werken einfacher und gehen stellenweise ins Dekorative über. Fuchs war ein überaus produktiver Mensch mit breit gefächerten Interessen und Betätigungsfeldern: neben Malerei und Skulptur beschäftigte er sich mit Musik, Musiktheater und Literatur, aber besonders mit seiner großen Leidenschaft, der angewandten Kunst.

Im hier gezeigten Bild schöpft Fuchs aus dem Vollen: Die Farbpalette reicht von leuchtenden Rot- und Gelbtönen über Grün, Blau, Rosa und Violett bis hin zu den schwarzen Silhouetten der in Flammen stehenden Bäume. Ein tunnelartiger Tiefenzug betont die Dramatik der Szene, die durchaus auch als Bühnenbild funktionieren würde.

1972 kaufte Fuchs die Villa Wagner in Wien-Hütteldorf, die er umfangreich restaurierte und in ein Museum umwandelte - ein Lebensprojekt, das ihm erlaubte, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, wobei er dem Surrealismus stets verhaftet blieb. Ernst Fuchs verstarb im November 2015 in Wien.

(Ina Waldstein)