Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

08. Juli 2021, 17:00 Uhr

2376

Ernst Fuchs*

(Wien 1930 - 2015 Wien)

„Salome“
1993 /1998
Öl auf Leinwand; gerahmt
119 x 151,5 cm
Signiert und datiert links unten: Ernst Fuchs 1998
Rückseitig bezeichnet, datiert und signiert: "SALOME", 1993, Ernst Fuchs

Provenienz

Privatsammlung, Steiermark

Literatur

Ernst Fuchs. Paradiso. Bilder und Bauten, GÖTZ GmbH (Hg.), Würzburg 1998, Abb. S. 14.

Originalexpertise vom Atelier Ernst Fuchs liegt bei.

Schätzpreis: € 60.000 - 120.000
Auktion ist beendet.

In der Klasse von Albert Paris Gütersloh trifft Ernst Fuchs auf Arik Brauer, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden, gemeinsam gründen sie die „Wiener Schule des phantastischen Realismus“. Christliche und jüdische Mystik, Tiefenpsychologie und die Verarbeitung der beiden Weltkriege bestimmen die Themenwelten der erfolgreichen Künstlergruppe und werden auch in Zukunft Ernst Fuchs Werk prägen. 1947 lernt er in Turin Felipe Casorati, Giorgio de Chirico und dessen Bruder kennen: die bedeutendsten Maler der Pittura Metaphisica, die einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen. Nach 12 Jahren in Paris, in denen Fuchs wichtige Vertreter des Surrealismus kennen lernt, kehrt er nach Wien zurück, wo er mit seinen in altmeisterlicher Technik gemalten Bildern, aber auch Architekturentwürfen, Skulpturen und angewandter Kunst große Erfolge verzeichnen kann.

Fuchs war schon früh tief beeindruckt von den alten Meistern, aber auch der Formensprache des Jugendstils und besonders des Surrealismus, den er in Frankreich intensiv studiert hat. Seine Werke sind stark von christlich-mythischen Themen mit jüdischer Symbolik und mythologischen Figuren geprägt, in denen der Eros eine zentrale Rolle einnimmt. Salvador Dalí wurde zum Vorbild, Freund und Mentor. Fuchs malt aus dem Unterbewusstsein traumartige Szenerien. Dabei spielt die Erotik eine wesentliche Rolle: die Frau als Nymphe, Priesterin, Göttin oder engelsgleiches Geschöpf ist ein Hauptmotiv in seinen Bildern und Plastiken. Protagonistinnen der antiken und germanischen Mythologie, aber auch aus der Bibel faszinieren den Maler, wobei er seine populären Motive durchaus frei interpretiert, mit surrealen Details kombiniert und in einen geheimnisvoll erotischen Kontext setzt.

(Ina Waldstein)