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Robert Griffier
(London 1675 - 1760 London)
„Flusslandschaft (wohl am Rhein oder der Mosel)“
Öl auf Leinwand
45,5 x 54 cm
Signiert und tls. undeutlich datiert rechts unten: R. Griffier 17(...)
Provenienz
Dorotheum, Wien, 7. Dezember 1988, Lot 584, Taf. 158;
österreichische Privatsammlung
Gutachten von Ellen Bernt, 16. Juni 1988, München, liegt bei.
Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Meistbot: € 8.000
Auktion ist beendet.
Von einem erhöhten Betrachterpunkt aus erstreckt sich die Landschaft mit sattgrün bewachsenen Hügeln entlang des sich in die Tiefe des Bildraumes hinein schlängelnden Flusses. Auf den Kuppen und in den Tälern finden sich einzelnstehende Gebäude, Kirchen und Ruinen. Im Vordergrund tummeln sich Ansammlungen von Staffagefiguren, welche die weite Umgebung des Flusses dynamisch beleben: Gruppen wandern auf den ockerfarbenen Wegen und lagern unter den hoch gewachsenen Bäumen, schwer beladene Boote queren das Wasser oder ankern am Ufer.
Robert Griffier war der Sohn des als „Gentleman of Utrecht“ bekannten Landschaftsmalers Jan Griffier I (1652 – 1718). In England geboren erhielt er zunächst Unterricht bei seinem Vater, lebte dann in Irland und Amsterdam, bevor er nach dem Tod seines Vaters wieder nach London ging. Seine sogenannten „Rhein“- oder „Mosellandschaften“ waren Zeit seines Lebens sehr beliebt, wie auch Arnold Houbraken über ihn berichtet: „(…)und nach der Abreise seines Vaters blieb er in Amsterdam, wo er jetzt noch mit großem Ruhm seine Kunst ausübt, und sich durch das Malen von Flussansichten voll schöner Staffagen und anderer Dekorationen in der Art von Herman Saftleven berühmt macht.“ (De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen, Amsterdam 1718-1721, S. 360).