Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

25. April 2018, 14:00 Uhr

0132

Pokal auf die Pragmatische Sanktion mit den Wappen von Österreich-Ungarn, Böhmen und Schlesien

Riesengebirge/Böhmen, um 1720-1735
farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, Gold- und Goldrubinglasfäden; flacher Stand mit Blattrankenbordüre; facettierter Balusterschaft mit eingeschmolzenen Gold- und Goldrubinglasfäden zwischen Ringscheiben; facettierte Trichterkuppa, frontseitig das Wappen von Österreich-Ungarn unter der Habsburgerkrone, darüber die Inschrift: „AUGUSDISSIMA PATRONANZA“ (Majestätische Beschützung), umrahmt von Armaturen; seitlich die Wappen von Böhmen (Löwe mit 2 Schwänzen) und Schlesien (Adler mit bekreuztem Halbmond auf der Brust) in bekrönten Wappenschilden; rückseitig Früchtefestons, unterhalb umlaufende Bordüre aus Girlanden mit Früchte- und Blumenfestons
H. 22,2 cm

Provenienz

1989 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien

Literatur

vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Abb. 634, S. 193

Schätzpreis: € 3.500 - 7.000
Ergebnis: € 4.480 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Das Glas wurde möglicherweise zur Verherrlichung der Pragmatischen Sanktion Karls VI. hergestellt. Diese wurde 1713 allen Landtagen seiner Erbländer vorgelegt, um die Erbfolge seiner Nachkommen zu sichern. Im Falle des Aussterbens des habsburgischen Mannesstamms sollten Karls Töchter und deren Nachkommen, dann die Töchter Josephs I. und zuletzt die Leopolds I. erbberechtigt sein. Die Sanktion wurde schließlich zwischen 1720 und 1722 von den einzelnen Landtagen bestätigt.