0136
Deckelpokal
wohl Helmbachhütte, Südböhmen, um 1700
farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, Goldrubinglasfäden; flacher Stand; facettierter Balusterschaft mit eingeschmolzenen Goldrubinglasfäden; die Kuppa umlaufend mit einem Schliffmuster aus geblänkten Blumen und Ovallinsen dekoriert, durch vier geschliffene Ornamentbänder geteilt; spitzer Deckelknauf mit eingeschmolzenen Goldrubinglasfäden
H. 23 cm
Provenienz
1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien
Literatur
vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Nr. 612, S. 186
Schätzpreis: € 3.000 - 6.000
Ergebnis: € 19.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.
Um 1700 waren in Böhmen die Dekorationen mit farbigem Glas im Balusterschaft und Knauf äußerst beliebt. Es gibt unzählige Beispiele dafür. Auch die strenge, oft rein ornamentale Gravur fand offenbar ihre Liebhaber. Die frühen Gläser sind wahrscheinlich Produkte der Helmbachhütte in Südböhmen. Durch die Beliebtheit dieser roten bzw. bunten Glasfäden kann man durchaus davon ausgehen, dass Gläser dieser Art später auch in der Gablonzer Gegend erzeugt wurden. Die bunten Glassteine waren zu der Zeit bereits ein Exportartikel dieser Hütten.