0131
Deckelpokal mit dem Wappen der Stadt Breslau
Helmbachhütte, Südböhmen, um 1700
farbloses Glas, geschnitten, Goldrubinglasfäden; Abrissnarbe am Boden und innen an der Deckelwölbung; flacher Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand; Schaft aus drei gedrückten Nodi mit eingeschmolzenen Goldrubinglasfäden und Ringscheiben; leicht konische Kuppa, frontseitig das Wappen der Stadt Breslau, von Palmzweigen gerahmt; auf dem Deckel Palmzweige und ein Schild mit dem Buchstaben „W“ für „Wroclaw“ (Breslau), angeschmolzener Spitzknauf mit Ringscheiben und gedrücktem Nodus mit Goldrubinglasfäden
H. 35 cm
Provenienz
1993 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien;
deutsche Privatsammlung;
2000 Dr. Fischer, Zwiesel, Auktion am 1.7.2000, Nr. 128
Literatur
abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1993, Nr. 64, S. 99
Schätzpreis: € 7.000 - 14.000
Ergebnis: € 10.240 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.
Die frühe Entstehung des Deckelpokals lässt vermuten, dass er in der Helmbachhütte in Südböhmen entstanden ist. Dort hat der Hüttenmeister Michael Müller 1683 das Rubinglas erstmals erzeugt (vgl. Ernst Hirsch, Die Erfindung des böhmischen Kristallglases; in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen, 74. Jg. 1936, S. 50).