Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

05. Dezember 2017, 18:00 Uhr

0214

Koloman Moser

(Wien 1868 - 1918 Wien)

„Stiegenhaus“
um 1910
Öl auf Leinwand
50 x 50 cm
Nachlass-Stempel dreifach rückseitig auf Leinwand
Nachlass-Nr. 143 rückseitig am Keilrahmen

Provenienz

aus dem Nachlass des Künstlers;
geerbt von Editha Hauska, Karl und Dietrich Moser, Wien;
Kunsthandel, Österreich;
österreichischer Privatbesitz

Ausstellung

1920 Wien, Kunstverlag Wolfrum, Kolo Moser-Nachlass-Ausstellung, 23. Nov. - 15. Dez., Nr. 143

Literatur

Gerd Pichler, Koloman Moser. Die Gemälde. Werkverzeichnis, Wien 2012, WV-Nr. 67, Abb. S. 100

Schätzpreis: € 50.000 - 100.000

Das Gemälde veranschaulicht ein alltägliches Motiv aus dem persönlichen Umfeld des Künstlers und zeigt sein immanentes Interesse für die Darstellung von Innenräumen und von Ausblicken. Der Kontrast des Innenraums zum Landschaftsausblick durch das Fenster ist die Fragestellung, der sich Kolo Moser in dieser Studie gewidmet hat. Nach der skizzenhaften Raumdarstellung mit seiner sparsamen Möblierung konzentrierte er sich vor allem auf die Naturdarstellung außerhalb des Fensters. Hier ist die Draufsicht auf die Nebeldecke zu sehen, die im Herbst das Wiener Becken erfüllt und aus der die bewaldeten Hänge der Voralpen aufsteigen. Vielleicht war Moser vom erhabenen Gefühl erfüllt im sonnendurchfluteten Raum auf den die Ebene einhüllenden Nebel zu blicken.

Seit seiner Vermählung mit Ditha Mautner von Markhof im Jahr 1905 hielt sich Kolo Moser regelmäßig in der 1903 von Architekt Franz von Neumann erbauten Villa am Wolfsbergkogel auf und schuf dort zahlreiche Gemälde, die selten das Haus selbst, oftmals aber den Ausblick auf Rax und Schneeberg zum Inhalt hatten.
(Gerd Pichler)