Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

05. Dezember 2017, 18:00 Uhr

0281

Ferdinand Andri*

(Waidhofen a. d. Ybbs 1871 - 1956 Wien)

„Mutter und Kind“
1917
Öl auf Leinwand
159 x 145 cm
Monogrammiert rechts unten: F. A.
Rückseitig auf Leinwand bezeichnet und datiert: F. Andri / Wien IV Rennweg / Ankauf 1917

Provenienz

Kunsthandel Schrammel, Wien (1995);
österreichischer Privatbesitz

Ausstellung

1919 Wien, LV. Ausstellung der Wiener Secession, Okt.-Nov., Kat.-Nr. 6

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 19.800 (inkl. Gebühren)

Der gebürtige Niederösterreicher Ferdinand Andri absolviert seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien und geht im Anschluss zur weiteren Ausbildung 1892 an die Kunstschule in Karlsruhe. Während dieser Zeit unternimmt der Künstler einige Studienreisen nach Italien, Frankreich, England und Nordamerika. Nach seiner Rückkehr nach Wien wird Andri erst Mitglied (1899-1909) der Wiener Secession und anschließend, für den Zeitraum 1905/06, deren Präsident. Er ist sowohl an der Gestaltung der Ausstellungsplakate als auch an der Arbeit an der Zeitschrift „Ver Sacrum“ beteiligt. 1912 tritt Andri dem Deutschen Werkbund bei. Da er zu dieser Zeit schon ein angesehener Porträtist und Genre- und Landschaftsmaler ist, wird er 1914 als Lehrer für die Wiener Akademie vorgeschlagen. Doch Erzherzog Franz Ferdinand kann sich für moderne Kunst nicht begeistern und lehnt ihn ab. Während des Ersten Weltkrieges ist Andri Kriegsmaler und künstlerischer Berichterstatter. Nach Kriegsende zieht er nach St. Pölten und erhält einen Lehrauftrag an der Akademie in Wien, wo er bis 1939 unterrichtet. 1950 übergibt Andri alle in seinem Besitz befindlichen Werke der Stadt St. Pölten, die daraufhin das Ferdinand-Andri-Museum (heute Teil des Stadtmuseums) einrichtet.

Das Oeuvre des Künstlers ist von traditionellen provinziellen Sujets geprägt, die er mit seinen oft religiösen Motiven dekorativ und farbenfroh gestaltete. Andris Werke sind in der ganzen Welt gefragt und finden sich unter anderem im Leopold Museum, im Niederösterreichischen Landesmuseum, in der Berliner Nationalgalerie und in der National Gallery of Victoria in Melbourne. (AKE)