Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

05. Dezember 2017, 18:00 Uhr

Objektübersicht
Objekt

0208

Egon Schiele

(Tulln 1890 - 1918 Wien)

„Wiese mit großem Baum und Marterl“
1907
Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen
30,1 × 21,1 cm
Bezeichnet und datiert von fremder Hand links unten: Egon Schiele 07

Provenienz

Melanie Schiele-Schuster (1886-1974, Schwester Egon Schieles);
Norbert Gradisch (gest. 1983, Neffe Egon Schieles);
Hassfurther, Wien, 06. 12. 1988, lot 39;
Wiener Kunst Auktionen, 2. Auktion, 20./21. April 1994, Nr. 117;
Privatbesitz, Italien

Ausstellung

1979 Wien, Niederösterreichisches Landesmuseum, 19. 10. - 30. 12., Nr. 34;
1980 Tulln, Rathaus, März 1980, Nr. 77, m. Abb.;
1982 Kirchheim unter Teck, Kulturring, 23. 05. - 16. 06., Nr. 36;

Literatur

Rudolf Leopold, Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Salzburg 1972, WV-Nr. 44, Titel dort: "Wiese mit großem Baum (Krumau)";
Christian M. Nebehay, Egon Schiele, Leben, Briefe, Gedichte, Salzburg 1979, S. 68, Auflistung der Landschaften 1907, dort als: "Wiese mit großem Baum (Krumau), ohne Maße;
Jane Kallir, Egon Schiele. The Complete Works, New York 1990, WV-Nr. *P. 43, S. 272, m. Abb., Titel dort: "*Field with Large Tree, Niederösterreich"

Gutachten von Dr. Herbert Giese, 4. September 2017, liegt bei.

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Meistbot: € 28.000
Auktion ist beendet.

Dieses mehrmals öffentlich ausgestellte frühe Werk Egon Schieles gehörte ursprünglich seiner Schwester Melanie Schuster. An seiner Echtheit bestanden bis vor kurzem nicht die geringsten Zweifel. Prof. Dr. Rudolf Leopold führt das Bild in seinem 1972 publizierten Werkverzeichnis als Nr. 44 und eigenhändige Arbeit an. Jane Kallir hat das Bild in ihr Werkverzeichnis „Egon Schiele, The Complete Works“ 1990 und 1998 als Nr. *P 43 aufgenommen. Und auch unsere Experten haben das Kunstwerk – das wir bereits einmal, im April 1994 anbieten durften - als echtes, eigenhändiges Werk Egon Schieles erkannt.
Jüngst hat allerdings Jane Kallir nach einer Besichtigung des Bildes die Ansicht vertreten, das Bild stamme nicht von Egon Schiele. Wir haben daraufhin den gegenwärtig fundiertesten Experten für österreichische Malerei der Jahrhundertwende, Herrn Dr. Herbert Giese, ersucht, das Kunstwerk zu untersuchen. Und Dr. Giese kommt in einem ausführlichen Gutachten zu dem Ergebnis: „Aufgrund der getroffenen Beobachtungen, der bekannten Faktenlage und deren sorgfältiger Abwägung bin ich der Überzeugung, dass das gegenständliche Bild ein Original von der Hand Egon Schieles ist. Der Namenszug, die Montage auf Karton sowie die Einfassung sind von fremder Hand.“
Wir haben daher keine Zweifel an der Authentizität dieses frühen Meisterwerkes Egon Schieles.