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Nachdem sich der Künstler bereits in den 1930er Jahren mit der Gattung des Porträts auseinander gesetzt hatte, nahm in der Zeit des Zweiten Weltkrieges die Bedeutung der Porträtmalerei im Oeuvre Josefs Dobrowskys bedeutend zu. Er fokussierte nicht nur die bloße Darstellung der Porträtierten, auch die Persönlichkeit und Aura wollte er auf seinen Bildern wiedergeben. Auch mit dem Einzug der Neuen Sachlichkeit - die durch ihre Nüchternheit polarisierte - blieben Dobrowskys Werke emotional. Er legte großen Wert darauf, seine Modelle persönlich zu kennen, um deren Persönlichkeit einfangen und korrekt wiedergeben zu können.

Der Einsatz von Licht- und Schatteneffekten, der sich bereits in seinem Frühwerk zeigt, wird bedeutender in seiner Porträtmalerei. Die Silhouette zunehmend vernachlässigend, betont Dobrowsky die weibliche Schönheit durch eine kräftige sinnliche Farbgebung und das Spiel des Lichtes im Inkarnat. Die hier dargestelle Dame sitzt auf einem Stuhl und schaut den Künstler herausfordernd an. Das schwarze, über die Schultern gelegte Spitzentuch und auch die rote Blüte in ihrem Haar weisen sie als Spanierin aus. Gerne verlieh Dobrowsky seinen Modellen Attribute. In den 1940er Jahren entstehen Porträts, die durch ihre Expressivität der Farbe bestechen. (AKE)