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Josef Hoffmann
(Pirnitz 1870 - 1956 Wien)
„Brosche“
Wiener Werkstätte, Entwurf: 1908
Ausführender Goldschmied: Eugen Pflaumer, 1909, 1908
Silber, Gold, Lapislazuli, Malachit, Schmuckstein-Cabochons; rückseitig gemarkt: Entwerfermonogramm "JH" (Josef Hoffmann), Wiener Dianakopfpunze, Wiener Kontrollamtszeichen, "WW", Rosenmarke
5,3 × 5,5 cm
Provenienz
seit ihrer Herstellung in deutschem Familienbesitz
Literatur
Wiener-Werkstätte-Archiv, MAK Wien, Modellnr. G 1036, Entwurfszeichnung WWE 14-11, Modellbuch WWMB 66 – G3, S. 1036
Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Meistbot: € 280.000
Auktion ist beendet.
Die Brosche erinnert frappant an einen Teil der in den Garten gerichteten Fassade des Palais Stoclet. Das erklärt auch, warum dieses Schmuckstück auf den Betrachter einen derart "durchkonstruierten" Eindruck macht. Durch die im oberen Bereich zwischen den Malachiten angebrachten Weintraubenranken gewinnt das Schmuckstück an (räumlicher) Tiefe und Dreidimensionalität. Mit einem Preis von 400 Kronen zählte diese Brosche zu den teuersten von der Wiener Werkstätte in dieser Zeit verkauften Schmuckstücken. Laut Modellbuch der Wiener Werkstätte wurden 4 Stück dieses Modells produziert.
Die von uns angebotene Brosche ist eines der handwerklichen Meisterwerke des Goldschmieds Eugen Pflaumer. Pflaumer war von 1903 bis 1906 bei der Wiener Werkstätte als Goldschmiedmeister angestellt. Ab 1907 fungierte er als Lehrer für angehende Goldschmiede in Gablonz, fertigte aber weiterhin immer wieder einzelne ausgesuchte Schmuckstücke für die Wiener Werkstätte an. Das gilt auch für unsere Brosche aus dem Jahr 1908. Eugen Pflaumer muss die Entwurfszeichnungen anlässlich eines seiner Wienaufenthalte entgegengenommen, und die Brosche in seiner Werkstatt in Gablonz hergestellt haben.