Auktionshaus

Auktion: Jugendstil & Design

17. Juni 2015, 18:00 Uhr

1123

Koloman Moser (Form)

(Wien 1868 - 1918 Wien)

„Spielzeugpuppe“
Wiener Werkstätte, um 1905
Holz, gedrechselt, bunt bemalt, innen gehöhlt; am Boden gestempelt: Entwerfermonogramm "KM" (Kolo Moser), "WW", Rosenmarke, Malermonogramm "TT" (Therese Trethan), "WIENER/WERK/STÄTTE"; restauriert
H. 17,5 cm

Provenienz

Wiener Privatsammlung

Literatur

vgl. Rudolf Leopold (Hg.), Koloman Moser. 1868-1918, Ausstellungskatalog, Leopold Museum, Wien, München 2007, S. 90

Schätzpreis: € 6.000 - 12.000
Ergebnis: € 11.520 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Kinderspielzeug war ein fester Bestandteil des Produktionsprogrammes der Wiener Werkstätte. Alle bei ihr beschäftigten namhaften Entwerfer, etwa Hoffmann, Peche, Czeschka und Moser, schufen auch Spielzeug. Dabei ging es vor allem um die Verwirklichung der Idee des Gesamtkunstwerkes, also darum, Menschen mit guter Kunst zu umgeben, um sie zu „veredeln“, um sie ethisch zu verbessern und sie für das Schöne und Gute empfänglicher zu machen. Je früher dieser Einfluss auf den Menschen wirke, desto intensiver werde der Effekt sein. Daher haben die künstlerischen Leiter der Wiener Werkstätte auch gleich nach der Gründung des Unternehmens Spielzeug entworfen und aufwändig ausführen lassen.
Unsere, eine Frau mit Einkaufstasche darstellende Holzpuppe stammt aus einer größeren Serie von etwa 15 Objekten, die Kolo Moser im Jahr 1905 entworfen hat. Alle diese Figuren sind aus Weichholz gedrechselt und von der Absolventin der Kunstgewerbeschule und ständigen Mitarbeiterin der Wiener Werkstätte, Therese Trethan, bemalt worden.
Dass solche Spielwaren besonderer Abnutzung unterlegen sind, lag an ihrem Verwendungszweck, sie sind daher nur selten aufbewahrt worden, und wenn, dann meist in recht beschädigtem Zustand. Unser – sehr gut erhaltenes - Spielzeug ist daher eine große Seltenheit.