0598
Kleine Goldkanne
China, Qing Dynastie, Yongzheng/Qianlong-Periode
18. Jahrhundert
22 Karat Gold, getrieben, gehämmert, graviert; birnenförmige Gefäßform mit glatter Wandung; frontseitig eine fein gravierte Kartusche mit einer Lotusblüte, umgeben von feinem Blatt- und Rankendekor; seitlicher Ausguss mit kleinem Scharnierdeckel; leicht gekuppelter Deckel mit kleinem Knauf, dieser ist durch eine feingliedrige Kette mit dem rückseitigen Griff verbunden, gedrechseltes Ende aus Ebenholz; am Boden eine unleserliche Marke
H. 12,8 cm; 350 g
Provenienz
ehemals gräflicher Besitz der Nachfahren nach Heinrich von Brühl; italienischer Privatbesitz
Literatur
vgl. Xiejun Chen/Shanghai Museum (Hg.), Treasures from Snow Mountains. Gems of Tibetan Cultural Relics, Ausstellungskatalog, Shanghai 2001, Kat.-Nr. 101, 103 und 108; vgl. Chen Hsia-Sheng, Enamel Ware in the Ming and Ch'ing Dynasties, National Palace Museum, Taipei 1999, Tafel 100 (fig. 1)
Vergleiche: Sotheby's Hong Kong, 9.10.2007, lot 1329; Christie's Paris, 13.6.2007, lot 67
Schätzpreis: € 30.000 - 60.000
Auktion ist beendet.
Goldkannen dieser Art sind sehr rare Sammlerstücke, die so gut wie nie am Kunstmarkt auftauchen. Eine birnenförmige Kanne, die unserem Gefäß äußerst ähnlich ist, wurde 2007 bei Sotheby`s Hong Kong um umgerechnet ca. 600.000 EUR verkauft.
Das schon damals als sehr kostbar angesehene Material Gold lässt darauf schließen, dass die Kanne für eine wichtige, wohlhabende Persönlichkeit angefertigt wurde. Gold war nicht nur Zeichen von Reichtum und Rang, sondern schützte durch eventuelle Verfärbung des Materials vor Vergiftung. Schließlich war die Kanne nicht nur als Zierobjekt sondern hauptsächlich zum Gebrauch bestimmt.
Laut Aussage des Vorbesitzers wurde das Kännchen - zusammen mit Imari und Celadon Porzellan - im Speisezimmer seines Großvaters, einem Nachfahren des bedeutenden Kunstsammlers Heinrich von Brühl, aufbewahrt.