Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

24. Juni 2014, 18:00 Uhr

0523

Francesco Simonini

(Parma 1686 - 1753 Florenz)

„Reiterschlacht vor einer großen Stadt“
Öl auf Leinwand
93 × 110 cm

Provenienz

Österreichische Sammlung

Gutachten von Giancarlo Sestieri, Rom, 20. Januar 2014, liegt bei.

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Auktion ist beendet.

Francesco Simonini aus Parma gilt als einer der Hauptvertreter des unabhängigen Genres der Schlachtenbilder im 18. Jahrhundert. Sein großes Vorbild war Jacques Courtois aus Burgund, den er in der Sammlung der Fürsten Piccolomini in Florenz intensiv studieren konnte. Später ließ er sich in Venedig nieder, wo er erfolgreich für die englische Aristokratie und besonders für Johann Matthias Schulenberg, Kommandant der Streitmacht gegen die Türken, tätig wurde. Unter dem Einfluss der Venezianer Marco Ricci und Francesco Guardi entwickelte Simonini seinen einzigartigen Malstil aus schnellen Pinselstrichen und einem hellen, kontrastreichen Kolorit.

Eine wilde Reiterschlacht vor einer befestigten Stadt inmitten eines hügeligen Geländes bestimmt auch die Szenerie des vorliegenden Gemäldes. Wie in der beigelegten Expertise genauer ausgeführt wird, war ein bestimmtes historisches Ereignis wahrscheinlich Anlass für den Auftrag, das sich aber heute nicht mehr zuordnen lässt. Wie Giancarlo Sestierie aber festhält, konzentrierte sich der Maler auch mehr auf die Ästhetik der Bewegung, des Rauches und der aufflackernden Farblichter. Die Vielzahl der Figuren meistert er mit stupender Detailgenauigkeit, lebendiger Gestik und bindet sie in eine dynamische wie logische Komposition überzeugend ein. "Alles in allem handelt es sich um eine ausgezeichnete Zurschaustellung seiner Fähigkeit, die Realität des Dargestellten mit einer unbefangenen dekorativen Ästhetik auf rein malerischer Ebene zu verbinden, die nur von seinem ausgezeichneten Erhaltungszustand übertroffen wird.“ Es besteht daher kein Zweifel, dass " der Meister aus Parma hiermit eines seiner wichtigsten Werke aus seinem gesamten Oeuvre schuf". (Giovanni Sestieri).