Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

13. Mai 2014, 17:00 Uhr

0026

Johann Kniep

(Wien 1779 - 1809 Wien)

„Primolano, Vicenza, Venetien“
Aquarell und Bleistift mit Deckweiß auf Papier
32,6 × 46,3 cm
Rückseitig rechts unten nummeriert und bezeichnet: Primolano No. 43

Provenienz

Erben nach Erzherzog Johann; seit den 1970er Jahren Eigentum Prof. Dr. Walter Koschatzky, Wien; Galerie Kovacek, Wien; Privatbesitz, Deutschland

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Auktion ist beendet.

Der Routenverlauf nach Schio erscheint - folgt man dem Weg auf der Landkarte - sehr umständlich und von unnötigen Umwegen gekennzeichnet. Von Schio wendet sich die Gruppe nämlich nach Westen über den Pass Pian beim Monte Pasubio, durch das Tal von Vallarsa bis nach Rovereto und kehrt dann wieder nach Osten über das zweite Gemeindegebiet der Zimbern, den sieben Gemeinden mit dem Hauptort Asiago, zurück. Folgt man dann der Nummerierung des Malers, besichtigen die Reisenden nicht, wie anzunehmen wäre, zuerst die Städte Marostica und Bassano im Süden, sondern die Grenzfestung von Covolo oder Schloss Kofel und Primolano und geht dann erst nach Süden. Dieser scheinbare Irrtum lässt sich aber dadurch erklären, dass sich Primolano am Ende des Gebietes der sieben Gemeinden befindet und der Erzherzog den Umweg zugunsten einer genauen Erkundung des so bedeutenden Grenzgebietes anscheinend auf sich genommen hat. Die Abfolge von Kniep soll daher weiter beibehalten werden.

Primolano liegt am linken Ufer der Brenta, wenn man den Weg von Enego, dem letzten Ort im zimbrischen Gebiet, hinabsteigt. Für den Erzherzog wird der Besuch des an sich wenig bedeutenden Ortes nicht nur zufällig gewesen sein, denn am 7. September 1796 besiegte hier Napoleon das österreichische Heer unter General Wurmser, der daraufhin gezwungen war, den Rückzug anzutreten. In Folge dieser Niederlage kam es wenig später zum Frieden von Campo Formio. Am Hügel hinter dem kleinen Ort sieht man die Ruinen des Castella della scala. (MHH)