Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

13. Mai 2014, 17:00 Uhr

0017

Johann Kniep

(Wien 1779 - 1809 Wien)

„Gegend bei Padua an der Brenta, Padua, Venetien“
Aquarell und Tusche auf Papier
32,5 × 46,4 cm
Rückseitig links unten nummeriert und bezeichnet: Ansicht an der Prenda bey Padova

Provenienz

Erben nach Erzherzog Johann; seit den 1970er Jahren Eigentum Prof. Dr. Walter Koschatzky, Wien; Galerie Kovacek, Wien; Privatbesitz, Deutschland

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Auktion ist beendet.

Padua liegt am Bacchiglione, der in die Lagune von Venedig mündet und der Stadt seit jeher als Wasserversorgung und Handelsweg diente. Wegen des andauernden Streites mit den Vicentinern, die regelmäßig das Wasser des Flusses abgeleitet haben, erbauten die Paduaner 1314 einen Verbindungskanal, den Brentella, der im Bedarfsfall das Wasser der Brenta bei Limone nördlich der Stadt zum Bacchiglione umleitete. Um den Wasserlauf regulieren zu können, schufen die Paduaner bei Limena die „Colmelloni“, eine bedeutende historische Wassersperre. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Kanal als militärische Anlage geführt und wurde wohl dadurch ein Besichtigungsziel des Erzherzogs.

Es ist denkbar, dass Kniep einen Abschnitt des Kanals hier aufzeichnet, was dem ruhigen Wasserlauf und dem engen Becken entsprechen würde. Die Brenta selbst ist in diesem Abschnitt ja bereits ein mächtiger und wasserreicher Fluss. Es würde auch die Präsenz eines österreichischen Wachpostens auf einer neu errichteten Bastion erklären, der diesen wichtigen Verbindungskanal zu beaufsichtigen hat. Das kleine auffallende Bauwerk über dem Seitenkanal ist vielleicht auch als Wassersperre für einen kleineren Zufluss zum Kanal zu interpretieren. (MHH)