Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

13. Mai 2014, 17:00 Uhr

0016

Johann Kniep

(Wien 1779 - 1809 Wien)

„Treviso, Venetien“
Aquarell und Tusche auf Papier
32,8 × 46,3 cm
Rückseitig links unten nummeriert und bezeihnet: Treviso Stadthor No. 30

Provenienz

Erben nach Erzherzog Johann; seit den 1970er Jahren Eigentum Prof. Dr. Walter Koschatzky, Wien; Galerie Kovacek, Wien; Privatbesitz, Deutschland

Schätzpreis: € 12.000 - 24.000
Auktion ist beendet.

Im 19. Jahrhundert war Treviso königliche Delegationsstadt mit 21.600 Einwohnern, Hauptstadt, Bischofssitz und Verwaltungsort der Provinz. Sie liegt am Zusammenfluss von Botteniga und Sile und wird wegen der vielen Kanäle, die die Stadt durchziehen, auch „città delle acque“ genannt. Neben den Sehenswürdigkeiten der Altstadt zeichnet sich Treviso durch seine alte Stadtbefestigung mit Mauern, Bastionen und Kanälen aus, die ab 1509 im Auftrag von Lisa del Giocondo, besser bekannt als Mona Lisa erneuert wurde.

Für die Reisenden von 1804 ist Treviso die erste Stadt nach Venedig, die in der venezianischen Ebene fern vom Gebirge liegt. Der Aufenthalt mag wegen der gebotenen Eile nicht lang gewesen sein. Der Maler zeigt die Stadt jedenfalls nur in ihrer Außenansicht mit Blick auf eines der Stadttore. Der Wasserstand des Flusses ist niedrig und fließt ruhig dahin, zwei Frauen waschen ihre Wäsche am Ufer, ein Fuhrwerk fährt den Weg hinunter. Den malerischen Anziehungspunkt bietet aber die ins Bild ragende Bastion aus der Renaissancezeit, die von Büschen überwuchert auch eine Steintafel mit Wappen zeigt, das eventuell den Markuslöwen darstellt. (MHH)