Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

13. Mai 2014, 17:00 Uhr

0015

Johann Kniep

(Wien 1779 - 1809 Wien)

„Eingang ins Val Agordo“
Aquarell und Tusche auf Papier
32,7 × 46,4 cm
Rückseitig links unten nummeriert und bezeichnet: Agordi No. 29

Provenienz

Erben nach Erzherzog Johann; seit den 1970er Jahren Eigentum Prof. Dr. Walter Koschatzky, Wien; Galerie Kovacek, Wien; Privatbesitz, Deutschland

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Auktion ist beendet.

Der Canale di Agordo erstreckt sich von Belluno bis zum Hauptort Agordo, von wo er dann ins Valle Agordini übergeht. Anfangs noch von steil aufragenden Zweitausendern umgeben, bietet das Tal bei Agordo eine beeindruckende Sicht auf die höchsten Dreitausender der Dolomiten: die Civetta im Westen und die Marmolada im Nordosten. Das Tal ist auch gleichzeitig die Scheidelinie zwischen den Ost- und Westdolomiten, von denen die Berge der Pale di San Lucano ebenso imposante Felsformationen aufweisen.

Von Agordo zweigt auch das wegen seiner Naturschönheit heute noch berühmte San Lucano Tal ab. Es wäre denkbar, dass die Spitzen im Hintergrund des Aquarellbildes jene charakteristischen Konturen des Monte Agner darstellen, die vom Tal gut zu sehen sind.
Der Standpunkt lässt sich nicht genau feststellen. Die Reisenden befinden sich jedenfalls gerade auf einem schmalen Weg oberhalb des Cordevole Flusses, der sich durch das von steilen Felswänden geprägte schluchtartige Tal windet. Ein Grund für diesen Umweg des Erzherzogs mag auch die Bedeutung des Tales als wichtigstes Bergwerk in Venetien für Kupfer, Schwefel, Eisen- und Zinkvitriol gewesen sein. Für den Maler bietet sich ein faszinierender Anblick einer felsigen, nur von Flechten und Moosen bewachsenen Natur. (MHH)