Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

13. Mai 2014, 17:00 Uhr

0020

Johann Kniep

(Wien 1779 - 1809 Wien)

„Vicenza, Venetien“
Aquarell und Tusche auf Papier
43,3 × 80,5 cm
Rückseitig links unten nummeriert und bezeichnet: Vizzenza No. 34

Provenienz

Erben nach Erzherzog Johann; seit den 1970er Jahren Eigentum Prof. Dr. Walter Koschatzky, Wien; Galerie Kovacek, Wien; Privatbesitz, Deutschland

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Vicenza liegt wie Padua am Fluss Bacchiglione und gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft der Republik Venedig. Ihr charakteristisches Stadtbild verdankt Vicenza aber dem aus Padua stammenden Architekten Andrea Palladio (1506 – 1580) und nennt sich daher auch stolz „Città del Palladio“, da dieser die wichtigsten Gebäude, die Villa Rotonda und die Basilika, entwarf.
Der dargestellte Blick auf die Stadt von Süden mit der einheitlichen Silhouette der mittelalterlichen und barocken Architektur bietet ein rares Zeugnis für eine Stadt, die im 2. Weltkrieg schwer beschädigt wurde und die mit den Umbauten und Erweiterungen der Neuzeit des weiteren ein anderes Bild erhielt.

Kniep wählt wieder einen narrativen Einstieg mit einer Gruppe von Männern, die auf einem kleinen Hügel den Anblick der Stadt studieren, während ein vornehmes Paar, als Symbol der städtischen Kultur, einen Spaziergang unternimmt. Rechts im Bild sieht man den schlanken Glockenturm des „Torre di Piazza“ am Hauptplatz der Stadt, der Piazza di Signori. Daneben erhebt sich das charakteristische, blaue Kuppeldach des als Basilica bezeichneten Palazzo Publico, dem Hauptwerk Andrea Palladios. Das Dach brannte im 2. Weltkrieg ab, wurde aber wieder rekonstruiert. Links davon sieht man die Kuppel des Doms von Santa Maria Maggiore und das anschließende Langhaus, das nach der Wiederherstellung 1946 um fast 3 Meter erhöht wurde. (MHH)