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Oswald Oberhuber*
(Meran, Südtirol 1931 - 2020 Wien)
„Mund-Zähne“
1964
Öl auf Leinwand
86 × 145 cm
Signiert und datiert rechts unten: Oberhuber 64
Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Oberhuber 1964 "Mund-Zähne"
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Ausstellung
Galerie nächst St. Stephan: Oswald Oberhuber, Zähnebilder, 3.4. – 31.4.1967.
Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Meistbot: € 25.000
Auktion ist beendet.
Oswald Oberhuber ist einer der vielfältigsten und variantenreichsten Künstler Österreichs. Sein Talent ermöglicht ihm eine unbegrenzte Wahlfreiheit in seinen stilistischen Mitteln. Mit untrüglicher Sicherheit und Präzision wechselt er zwischen abstrakten und figürlichen Umsetzungen. Dieser kontinuierliche Wandel in seinen künstlerischen Positionen ist gleichzeitig Triebfeder und bestimmt sein Schaffen bis heute. Die Vielschichtigkeit und die gestalterische Beweglichkeit innerhalb seines Oeuvres ist immer wieder eine Herausforderung für den Sammler.
Die informellen Anfänge stehen stilistisch im Zusammenhang mit Tachismus und Aktionsmalerei. Die Begegnung mit Fritz Wotruba bringt ihn zu einem blockhaften, diffusen malerischen Stil. Danach folgen u. a. Arbeiten zur Serie „Ich als Kind“ und „Zahn-Bilder“ (zwischen 1964 – 1968 entstanden). Diese sind, so wie die vorliegende Arbeit, in ihrer plakativen Farbigkeit der Popart zuzuordnen. Der extrem überzeichnete Blick in die Mundhöhle, ganz nah an den Betrachter herangezogen, erinnert an das breite Grinsen eines Clowns oder die Popart-Phantasie einer Tropfsteinhöhle. Wellen- und schlingenförmige Linien und Flächen in kräftigen Pastelltönen bilden die Zahnformen. Ähnlich wie in einem Kippbild muss man die Form aber immer wieder neu suchen.
„Kunst ist nicht Kontinuität, sondern augenblickhafte Erfindung“ schreibt Oberhuber 1956 in seinem Text “Die permanente Veränderung in der Kunst“. Sein künstlerisches Denken ist nicht dem Diktat einer bestimmten Ausdrucksform unterworfen - trotzdem oder gerade deshalb sind seine Arbeiten von einer immanenten Präsenz und Deutlichkeit sowohl in der Plastik als auch in der Malerei geprägt. (Christa Armann)