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Auction: Contemporary Art

06. March 2012

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0141

Kurt "kappa" Kocherscheidt*

(Klagenfurt 1943 - 1992 Wels)

„o.T.“
1989
Öl auf Leinwand
160 × 120 cm

Estimate: € 25.000 - 50.000
Auction is closed.

Kurt "Kappa" Kocherscheidt*
(Klagenfurt 1943 - 1992 Wels)

o.T.
Öl auf Leinwand
160 x 120 cm
1989
Monogrammiert und datiert rechts unten: K 89
Literatur: Franz Armin Morat, Kurt Kocherscheidt. Werkverzeichnis. Malerei und Holzarbeiten 1966-1992, Springer Verlag Wien/New York, Wien 2006, WV-Nr. 1989/15, Abb. S. 253
Provenienz: Helmut Lang, Privatsammlung, New York; österreichischer Privatbesitz

Mitte der 1970er Jahre findet Kurt Kocherscheidt nach einer fantastisch archaisch orientierten Phase im Rahmen der Bewegung der Wirklichkeiten zu einer elementaren Bildsprache. Oswald Wiener erklärte dazumal Kurt Kocherscheidt im Berliner Lokal Matalla, dass das Tafelbild tot sei, und es keine Berechtigung mehr gäbe, weiterzumalen. Daraufhin begann Kocherscheidt erst recht sich auf das Wesen der Malerei zu konzentrieren: „Ich erkannte langsam, dass es eine eigene Sprache der Malerei gibt, das heißt, Malerei nicht als Übersetzung, sondern Malerei als Malerei. Und die Musik hat eben auch so eine eigene Sprache, das heißt, man kann sie nicht gänzlich und wirklich in Worte übersetzen. Es geht eben darum, die jeweilige Sprache so weit zu treiben, dass sie nicht mehr durch eine andere Sprache ersetzt werden kann, man muss über das Beschreibbare hinausgehen.“ Diese „reine“ Malerei setzt Kocherscheidt in Form von Stilllebenbildern um, die Ruhe und geerdete Monumentalität ausstrahlen. Hierfür war vor allem Zurbaran und sein mystisches Dunkel einflussreich. Ende der 1980er Jahre entstehen vom Gegenstand befreite Formen auf abstrakten Gründen, wie eben auch in der vorliegenden Arbeit mit rot orangenem Bildgrund. Diese abstrakten Formen separiert Kocherscheidt auch zu dieser Zeit von der Leinwand und übersetzt sie auch in Holzreliefs. Kocherscheidt ist eine singuläre, wenn auch in der Neuen Malerei der 1980er Jahre prägende Malerfigur, er ist ein „Malermaler“. (Florian Steininger)