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Max Liebermann

(Berlin 1847 - 1935 Berlin) » To the biography

Max Liebermann

Max Liebermann wird am 20. Juli 1847 als Sohn des wohlhabenden jüdischen Industriellen Louis Liebermann in Berlin geboren. 1859 ziehen die Liebermanns in das Haus am Pariser Platz. Bei Eduard Holbein und Carl Steffeck bekommt Max Liebermann schon in der Schulzeit privaten Malunterricht – das erste Ölbild entsteht 1865. Nach dem Abitur schreibt sich Max Liebermann an der Philosophischen Fakultät der Berliner Friedrich-Wilhelm Universität ein. 1868 beginnt er als 21-Jähriger sein Kunststudium an der Weimarer Akademie, zu der dort gelehrten Historienmalerei findet er jedoch keinen Zugang. Erst im Realismus und Naturalismus – unter anderem inspiriert von Mihály Munkácsy – findet Liebermann seine Passion. 1873 zieht Liebermann nach Paris und später nach Barbizon, um in Kontakt mit Künstlern wie Munkácsy, Troyon, Daubigny, Corot, Millet und Édouard Manet zu kommen. Seit dieser Zeit sammelt Liebermann Bilder der französischen Impressionisten. Von 1874 bis 1914 finden regelmäßige, mehrmonatige Sommeraufenthalte in Holland, u.a. in Laren (Nordholland), Scheveningen und Noordwijk statt. Hier entstehen viele Bilder über das einfache Landleben. 1878 zieht Liebermann von Paris nach München. Für künstlerische Studien besuchte er häufig das nahe Rosenheim und das Inntal. Zurück in Berlin heiratet der 37-Jährige 1884 Martha Marckwald. Ein Jahr später kommt ihr einziges Kind Käthe zur Welt. Außerdem tritt er 1885 der Gesellschaft der Freunde bei. Nach dem Tod seiner Mutter 1892 zieht Liebermann mit seiner Familie in das elterliche Palais am Pariser Platz. Zwei Jahre später stirbt auch der Vater, Max Liebermann erbt das Palais und ein Millionenvermögen. Durch den nun höheren sozialen Status verändert sich auch sein Malstil: Liebermann wendet sich vom Naturalismus hin zum Impressionismus und malt mehr Portraits. Obwohl Liebermann seit 1897 Professor der Königlichen Akademie und Jurymitglied der Akademieausstellungen ist, gründet er 1899 zusammen mit Walter Leistikow die Berliner Secession als Gegenpol zum unmodernen Akademiebetrieb. Unter seiner Führung als Präsident erlangt die Berliner Secession einen überragenden Ruf und wird zur wichtigsten deutschen Kunstinstitution. 1910 beziehen die Liebermanns das Landhaus am Wannsee. Liebermann widmet sich vor allem der genauen Planung des Gartens, der Motiv der meisten Bilder seines Spätwerks wird. 1920 wird Liebermann Präsident der Preußischen Akademie der Künste, 1932 ihr Ehrenpräsident. Nach der Machtergreifung Hitlers wird Liebermann gesellschaftlich geächtet. Um der Entlassung als Jude durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen, tritt er 1933 als Ehrenpräsident zurück. 1935 stirbt Max Liebermann nach längerer Krankheit mit 87 Jahren in Berlin. Er wird auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee in Berlin beigesetzt, unter den etwa achtzig - davon sind mehr als vierzig namentlich bekannt - Trauergästen befinden sich auch Ferdinand Sauerbruch, Hans Purrmann und Käthe Kollwitz. Angeblich hat die Gestapo die Teilnahme an der Beerdigung verboten.Berlin 1847-1935 Berlin