Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

25. März 2014, 17:00 Uhr

0187

Arnulf Rainer*

(Baden 1929)

„Verbisse und Gekratzt“
1964
Mischtechnik auf Papier
50 × 34,5 cm
Signiert links unten: A. Rainer
Monogrammiert links oben: R.
Bezeichnet links unten: Verbisse und Gekratzt

Provenienz

Privatsammlung, Wien

Literatur

Arnulf Rainer, Hirndrang. Hrsg. von Otto Breicha, Verlag Galerie Welz Salzburg 1980

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 26.400 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Eine typische Arbeit für die 1960er Jahre in Rainers Œuvre stellt "Verbisse und Gekratzt" dar, die das damalig bevorzugte Experimentieren und Malen unter Einfluss von Alkohol und Drogen zur Erlangung einer neue Dimension seiner Malerei zum Ziel hatte.
In dieser Zeit fertigt Arnulf Rainer Grimassenphotos mit und ohne Gesichtsbemalung (entweder im Fotoautomaten oder durch einen Fotographen) anfertigen, die er dann wiederum be- und übermalt. Die Grimassierungen und Verhaltensweisen Geisteskranker, mit denen er sich intensiv auseinandersetzt, stellen dabei für Rainer ein reiches Potential von Ausdrucksmöglichkeiten dar. Er schreibt: „Die Gesichter, die ich früher zeichnete, hatten alle unmögliche Falten, falsche Furchen, erfundene Akzentuierungen. Sie fehlten mir auf den Photos. Als ich sie auf die Wangen pinselte, und damit spazieren ging, fühlte ich mich als neuer Mensch (…). Erst als ich begann, die Photos meiner mimischen Farcen zeichnerisch zu überarbeiten, entdeckte ich Überraschendes: Lauter neue, unbekannte Menschen, die in mir lauerten, die aber meine Muskeln alleine nicht formulieren konnten.“ (Arnulf Rainer, Hirndrang. Hrsg. Von Otto Breicha, Verlag Galerie Welz Salzburg 1980, S. 106).