Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. November 2013, 18:00 Uhr

0187

Gottlieb Theodor von Kempf-Hartenkampf*

(Wien 1871 - 1964 Achrain bei Kitzbühel)

„Die Belauschung“
Anfang 20. Jahrhundert
Öl auf Leinwand
68 × 63,5 cm
Signiert rechts oben: G.TH. von KEMPF.

Provenienz

aus dem Nachlass des Künstlers; Familienbesitz, Österreich

Literatur

Thieme/Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Hg. Hans Vollmer, Band 20, München 1992, S. 145

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 50.160 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Kempf-Hartenkampf wurde in Wien geboren. Hier besuchte er von 1888 bis 1896 die Akademie der bildenden Künste, wo er Schüler von Julius Victor Berger, Josef M. von Trenkwalder, Leopold Carl Müller und August Eisenmenger war. Ein staatliches Reisestipendium ermöglichte ihm einen zweijährigen Aufenthalt in Rom und Paris. Schon früh feierte er erste Erfolge und erhielt Auszeichnungen und Preise für seine Werke mit Themen aus Mythologie und Märchen. Seine Gemälde wurden auf zahlreichen Ausstellungen ausgestellt, u.a. im Wiener Künstlerhaus und der Wiener Secession. Aber nicht nur Bilder zählten zu seinen Arbeiten, so entwarf er Innenräume und war als Illustrator tätig.

Das vorliegende Gemälde zeigt eine junge Frau - möglicherweise eine Priesterin, welche bei einer Opferhandlung belauscht wird. Auf einem Altar bringt sie Mistelzweige und Räucherwerk dar. Neugierig wird sie von einer Person beobachtet, deren Kopf neben einen zur Seite geschobenen Vorhang im Hintergrund zu sehen ist. Dem Künstler gelingt es hier durch raffinierte Lichtführung und feine Detaildarstellung eine geheimnisvolle Stimmung zu erzeugen. Thematisch und malerisch handelt es sich um ein Werk, welches durch seine symbolisch-mystische Wirkung besticht und den Betrachter in eine antike, längst vergangene Welt entführt. (MS)