Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

26. November 2013, 17:00 Uhr

0516

Paul Klee

(Münchenbuchsee bei Bern 1879 - 1940 Muralto)

„Unterrichtsnotiz, Zeichnung verso“
um 1930
Tusche, Graphitstift auf Papier
32,8 × 42 cm

Provenienz

Privatbesitz, Wien; im Kinsky, Auktion am 21. 11. 2006, lot 110; Privatbesitz, Wien

Literatur

Paul Klee, Das bildnerische Denken, Basel 1956 (vgl.: Abbildungen ähnlicher Arbeiten)

Echtheitszertifikat von Dr. Jürgen Glaesemer, Paul Klee Stiftung, Bern, 31. Juli 1985, liegt in Kopie bei.
Wir danken Frau Dr. Fabienne Eggelhöfer, Paul Klee Zentrum, Bern, für die Unterstützung bei der Expertisierung des Werkes.
Das Blatt ist in der Online-Datenbank des Zentrum Paul Klee, Bern, im Kapitel II.16 Kegelschnitte, publiziert.

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

"We confirm that this drawing is an original by Paul Klee. It is not signed or dated, without work number and is not included in Klees own oeuvre catalogue. The drawing is part of a large series of theroetical sketches with geometric constructions from the time of his lectures at the Bauhaus in Dessau and at the Academy in Düsseldorf." - Wir bestätigen, dass es sich bei dieser Zeichnung um ein Original von Paul Klee handelt. Sie ist nicht signiert oder datiert, ohne Werknummer und scheint im Oeuvre-Katalog nicht auf. Die Zeichnung gehört zu einer großen Gruppe von theoretischen Skizzen mit geometrischen Konstruktionen aus der Zeit seiner Lehre am Bauhaus in Dessau und der Düsseldorfer Akademie. (Dr. Jürgen Glaesemer, Paul Klee Stiftung, Bern, 31. Juli 1985)

Bei vorliegendem Blatt handelt es sich um eine Unterrichtsnotiz von Paul Klee, die er für den Formunterricht am Bauhaus in Dessau angefertigt hat. Paul Klee unterrichtete zwischen 1921 und 1931 am Bauhaus in Weimar und Dessau bildnerische Form- und Gestaltungslehre. Während seiner Lehrtätigkeit entstanden rund 3900 lose Manuskriptseiten. Klee bezeichnete dieses Material als "Bildnerische Gestaltungslehre". Bis auf acht Blätter - eines davon ist das hier vorliegende - werden alle Unterrichtsnotizen heute im Archiv des Zentrum Paul Klee in Bern aufbewahrt. Manche dieser Blätter zeigen auf der Rückseite eine Zeichnung Paul Klees.

Evolente (Abart)
Man teilt einen Kreis (um M) in 12 Teile
1 2 3 4 5 6 ect
legt in alle diese Kreisperipheralpunkte die 12 Tangenten.
Der oberste Tangentialpunkt A (bei 12) ist von 1 aus
mit dem Zirkel zu distanzieren und auf der tangente 1 zwei-
seitig abzutragen als A1 und B1. Derselbe Punkt A ist vom
Kreispunkt 2 aus als Abstand in den Zirkel zu nehmen
und auf tangente 2 zweiseitig abzutragen als A2 und B2.
diese Handlung von den Punkten 3, 4, 5 ect. aus analog fortgesetzt, liefert (immer in Distanz zu obersten Teilpunkt 12 oder A des
Kreises) die weiteren A- und B- Punkte.
Die Verbindungskurve der A-Punkte und diejenigen der B-Punkte ergänzen sich zu einer symmetrischen Gesamtform, schneiden sich
einfach in A1 oder B1.
und schneiden sich geknickt im obersten Teilpunkt 12, der ausserdem die Bedeutung A.., A12 B.., und B12 vereinigt.
(Transkription des Textes auf der Vorderseite)