Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

28. November 2013, 17:00 Uhr

0055

Matthys Voet zugeschrieben

„Die Verspottung des Hiob“
Öl auf Leinwand
147,5 × 109,5 cm

Provenienz

deutsche Sammlung

Wir danken Jan Kosten, Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag, für seine Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes als Werk Matthys Voets (anhand von professionellen Fotos). / We would like to thank Jan Kosten, Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag, for confirming the attribution of the present painting as a work by Matthys Voet (on the basis of professional photographs).

Schätzpreis: € 8.000 - 15.000
Ergebnis: € 7.630 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Hiob war ein gottesfürchtiger, frommer Mann, der mit zahlreichen Kindern, Besitztümern und Gesundheit gesegnet war. Satan glaubte Hiobs Frömmigkeit in seinen glücklichen Lebensumständen zu sehen, die Gott ihm geschenkt habe. Gott glaubte jedoch an die Treue Hiobs und erlaubte Satan, diesen zu prüfen. Indem er ihm seinen gesamten Besitz sowie seine Kinder nehme, solle Hiobs Frömmigkeit auf die Probe gestellt werden. Dieser bestand die Prüfung und pries trotz seiner Verluste weiterhin den Gottvater. Daraufhin durfte Satan noch eine weitere Versuchung ausspielen. Eine schwere Krankheit befiel den armen Mann, er litt schreckliche Schmerzen, sodass ihm seine Frau riet, Gott den Rücken zu kehren und sich seinen Tod zu wünschen. Doch Hiobs Glaube war stark. Trotz der Qualen hoffte er auf die Erlösung durch Gott. Nach langanhaltender Krankheit fühlte er dennoch Unrecht und forderte Gott schließlich zu einer Erklärung für sein Leid auf. Dieser tadelte zwar Hiob für seine Anmaßung, erlöste ihn aufgrund seines tiefen Glaubens und der Reue für seinen Zweifel von seinem Unglück. Gott heilte ihn und vergütete ihm großzügig, was er ursprünglich besessen hatte.

Der Künstler Matthys Voet ist durch zwei Gemälde für die berühmte Gemäldeserie in der St. Pauls Kirche in Antwerpen bekannt, für welche auch unter anderem Malergrößen der Zeit, wie Hendrik van Balen, Cornelis de Vos, Anthonys van Dyck und Jacob Jordaens Werke schufen. Gerade im Vergleich zu den Werken des Letztgenannten ist in vorliegendem Gemälde eine große Nähe erkennbar. Der Aufbau der gedrängten Komposition mit der zentralen Figur direkt am vorderen Bildrand, sowie das Interesse an der physiognomischen Gestaltung und des Ausdrucks der Figuren ist ebenfalls in den Werken Jacob Jordaens wiederzufinden. (KS)