Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

26. November 2013, 19:00 Uhr

0702

Fritz Wotruba

(Wien 1907 - 1975 Wien)

„Große Stehende Figur“
1962
Bronze
H. 236 cm, B. 48 cm, T. 66 cm
Signiert und nummeriert: WOTRUBA 2/3
Posthumer Guss

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Literatur

Jürg Janett (Hg.), Otto Breicha: Fritz Wotruba. Werkverzeichnis Skulpturen, Reliefs, Bühnen und Architekturmodelle, Erker-Verlag, St. Gallen 2002, Wkvz.-Nr. 249, Abb. S. 230

Schätzpreis: € 130.000 - 200.000
Ergebnis: € 147.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Fritz Wotruba schuf 1962 die Steinskulptur Große Stehende Figur, die sich heute als Dauerleihgabe der Stadt Frankfurt am Main im Städel Museum in Frankfurt befindet. Der Künstler sah in seinem Gussbuch von dieser Arbeit eine Auflage von drei Bronzegüssen vor.
Ein Guss wurde 1970 von der Stadt Wien erworben und im Floriani-Park auf dem Friedrich Schmidt-Platz aufgestellt.

Fritz Wotruba gilt als einer der bedeutendsten europäischen Bildhauer der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Unter seinem Einfluss und dank seiner Lehrtätigkeit konnte die in Österreich nach 1945 entstandene Plastik in einem gewaltigen Aufholprozess an die internationale Entwicklung der modernen Skulptur anschließen.
Nach 1945 erarbeitete er in Auseinandersetzung mit der internationalen Moderne die für ihn charakteristische Form der Abstraktion der menschlichen Figur in Würfeln, Quadern, Röhren- und Zylinderformen.
In den 1960er Jahren entwickelte Wotruba sein künstlerisches Konzept weiter. Er setzte die kubischen Elemente der Figuren nun ungegenständlich und nicht mehr in schwer lastenden Blöcken wie in den 1950er Jahren ein. Mit leichteren Plattenformen gelangte der Bildhauer sowohl zu dynamischen also auch zu ruhigen architektonisch-abstrakten Resultaten sowie auch zu Erscheinungsformen, die beide Prinzipien meisterhaft in sich vereinen. Die Große Stehende Figur von 1962 wirkt mit ihrem klaren Aufbau in sich ruhend und bewegt zugleich. Wotrubas reifes Konzept der 1960er Jahre und seine künstlerische Intention, menschliche Figur und Architektur formal zu verbinden, finden in dieser architektonische Skulptur in vollendeter Weise ihre Verwirklichung. (Gabriele Stöger-Spevak)

Die menschliche Figur ist für mich nach wie vor Anlass meiner Arbeit, sie steht am Beginn und wird am Ende stehen. Ich sehe das Thema durch nichts beschränkt und so aktuell wie je.
Fritz Wotruba (1959)