Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

08. Oktober 2013, 17:00 Uhr

0099

Xenia Hausner*

(Wien 1951)

„Mann und Frau“
1996
Acryl auf Holz
130 × 160 cm
Signiert und datiert rechts oben: X.H. 96;
Rückseitig betitelt, signiert und datiert: "Frau und Mann" X.H. 96

Literatur

Wieland Schmied, Xenia Hausner. Kampfzone, Berlin, 2000, S. 14; Kathaina Sykora in: Xenia Hausner, Hide and Seek, GlücksFall, München, Berlin, London, New York 2005, S. 59

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 47.520 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Xenia Hausner inszeniert ihre Malerei, wie das Theater ein Drama inszeniert. Aber sie inszeniert nicht für die Bühne, was sie in Szene setzt, sind Bilder. Bilder des zeitgenössischen Lebens, die uns oft mehr über dieses Leben sagen als so manches Theaterstück, das in diesen Jahren über unsere Bühnen gegangen ist.
Xenia Hausners Bilder scheinen, wenn wir der lockeren, souverän gesetzten Pinselschrift glauben wollen, spontan entstanden. In Wahrheit sind sie genau kalkuliert. Jedes Requisit ist an seinem Platz, jede Farbe bewußt gesetzt, kein Detail dem Zufall überlassen. Xenia Hausners Menschenportraits kennen nur Hauptdarsteller, keine Statisten. Jedes Gesicht ist ihr wichtig. Alles, was erscheint, hat Bedeutung. Die Malerin spricht, wenn sie an die einem Menschen gebenen Attribute denkt, gerne von der 'geheimen Chiffre', von etwas, das sich als 'Codewort ins Bild drängt und zu einem verräterischen Hinweis' auf eine Biographie werden kann.
(Wieland Schmied in: Xenia Hausner. Kampfzone Berlin 2000, S. 14)

Im Hin und Her zwischen Figur und Grund, Gestalt und Ding, Farben und Formen entspinnt sich so auch während des Betrachtens ein Kaleidoskop vielfältiger Bedeutungen, die sich gegenseitig ergänzen, durchkreuzen, überlagern, widersprechen. Resultat sind oft Chimären oder Doppelgänger: die männlich-weibliche KünstlerIn, moderne Zwillingsfiguren à la Schneeweißchen und Rosenrot, Liebespaarungen von Menschen und menschenähnlichen Dingen. (Katharina Sykora in: Xenia Hausner, Hide and Seek, GlücksFall, München 2005, S. 59)