Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

23. April 2013, 18:00 Uhr

0095

De Es Schwertberger*

(Gresten 1942)

„Cross of the World“
1970er Jahre
Öl auf Leinwand
140 × 192,5 cm

Schätzpreis: € 18.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Dieter Schwertberger *
(Gresten NÖ. 1942 geb.)

Cross of the World, 1970er Jahre
Öl auf Leinwand; 140 x 192,5 cm
Monogrammiert rechts unten: DE ES
Rückseitig monogrammiert und bezeichnet: DE ES Cross of the World
Provenienz: Privatsammlung, Wien

Literatur: Hrsg. Christine Janicek, DE ES Schwertberger. Architexturen. Malerei 1992 bis 2007, Gezeiten Verlag & Kommunikation, Wien 2007

„Die steinerne Welt bildet eine Metapher für die menschliche Hinneigung zur Materie, erinnert an Medusa, deren Blick jeden, der ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, sofort zu Stein erstarren ließ. Dann folg die Entdeckung, dass jeder Stein in sich eine Lichtquelle enthält. Licht strahlt aus dem Objekt selbst. Es entstehen Wechselwirkungen zwischen Stein und Licht und zwischen Steinmensch und Lichtmensch. Es ist der kosmische Tanz von Einem und Allem. (Gerrit Luidinga)

Dieter Schwertberger wurde 1942 in Gresten, Niederösterreich geboren. Nach einer Ausbildung als Techniker studierte er zwei Jahre an der Akademie Am Schillerplatz bei Sergius Pauser. Danach absolvierte er einen Altmeister-Technikkurs bei Ernst Fuchs, den man auch als seinen Mentor bezeichnen kann. Er verbrachte einige Zeit in der Schweiz und in New York. Bereits in den 1960er Jahren hatte Schwertberger erste Einzelausstellungen. Zahlreiche Personalausstellungen fanden in den USA und in Europa statt. Ab 1972 verwendet er den Künstlernamen DE ES, da er besser zu seinen oftmals mysteriösen Bildern passt. Seine Werke werden in fünf Perioden eingeteilt. In den 1970er Jahren beginnt er mit einer Serie von Steinbildern, zu dem auch unser angebotenes Werk zählt. Dieses Gemälde fällt in die Periode Zwei, STEINMENSCH (Der Mensch steckt in der Materie), welche von 1970 – 1980 datiert wird. Der Künstler meint über diese Periode: „Der Steinmensch will statt des kurzen Lebens des Fleisches das lange des Steines und identifiziert sich mit Materie. Der Schwere des Steinkörpers will er durch die Entwicklung mentaler Kräfte entgegenwirken. Er sehnt sich nach dem Licht, der Quelle jeglicher Materie.“

Seine Bilder schweben zwischen Science Fiction, Comics und Surrealismus. Gottfried Helnwein meint über Schwertbergers Arbeit, dass es immer nur um das Leben, genauer gesagt um die Fragen nach Sinn und Ursprung allen Lebens geht. In diesem Sinne ist er ein hartnäckig anachronistisches Genie, das seit fast 50 Jahren mit der Konsequenz eines alten Zen-Meisters dieses Ur-Thema mit seiner virtuosen Malerei umkreist. (vgl.: DE ES Schwertberger. Architexturen. Malerei 1992 bis 2007, S. 28) (AP)