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Otto Muehl *
(geb. 1925 in Grodnau (Mariasdorf), Burgenland)

Stillleben mit Flasche, 1957
Öl auf Platte; 29,8 x 20 (ungerahmt), 41,2 x 31,3 (gerahmt)
Signiert und datiert rechts unten: Mühl N 58
Provenienz: Privatbesitz, Österreich

Das Gesamtwerk von Otto Muehl umfasst inzwischen fast sechs Jahrzehnte, in denen eine Vielfalt von Malereien, Zeichnung, Aktionswerke und filmische Arbeiten entstanden.
Diese sehr frühe Arbeit von Otto Muehl aus 1958 ist besonders wertvoll, da das Genre des Stilllebens eher selten in Muehls Œuvre vertreten ist. Auch der Stil, der durch kubische Formen und klaren Linien angelegten Komposition ist eine Rarität im Hinblick auf das Gesamtwerk.
Muehl bricht hier bewusst mit der Räumlichkeit und nimmt sie zugunsten der Fläche stark zurück. Die Übermalungen der Farbflächen bekommen mit dem Durchscheinen des jeweils andersfarbigen Untergrundes eine Dynamik, die die Starre der Komposition deutlich lockert und positive Spannung entstehen lässt. Muehl befindet sich hier gerade kurz vor einem künstlerischen Umbruch, denn die noch figurative Tradition in seiner Malerei beginnt er um 1960 aufzulösen. Um 1960 -1963 setzt dann diese Veränderung ein, wo er die „Zertrümmerung des Tafelbildes“ und die Gleichung „Materie = Farbe“ zu fordern beginnt. (CP)
Vgl. hierzu: Otto Muehl aus der Sammlung Leopold, Malerei, Leopold Museum Wien, 2004.